Die evangelisch-lutherischen Gemeinde in Deining in der Oberpfalz ist ein ganz besonderer Bau, es handelt sich nämlich um eine sogenannte Barackenkirche oder Vertriebenenkirche, von denen es heute nur noch wenige gibt. Nach dem Krieg war man dankbar, dass die Möglichkeit eröffnet wurde, eine Baracke für Kriegsgefangene aus Neustadt dort abzubauen und in Deining zu einer Kirche samt einer kleinen Wohnung für den Gemeindediener umzubauen. Viele Jahre hing vor dem Altar dann eine Kopie eines Gemäldes von Matthias Grünewald. Erst im 21. Jahrtausend entstand dann für den einfachen, schmucklosen Innenraum zum 60-jährigen Jubiläum ein neues Altargemälde. Damit wurden der Installateur Remigius Meier und seine damals zwölfjährige Tochter Ida Taubert aus der Gemeinde beauftragt. Signiert wurde es mit „TR 2012“.
Das neue Bild zeigt unten die Hände Gottes (vgl. die kurz zuvor entstandene Malerei von Helmut Wellschmidt), die einladen, in die darauf gesetzte goldene Stadt Jerusalem zu kommen. An diesen drei Bereichen, den Händen und der Stadt, tritt die Malerei über den schwarzen Rand hinaus. Auf dem Altarbild sind dann zwei Türen zu sehen; eine mit einem Spitzbogen zwischen den Händen, und eine weitere als offener Rundbogen am unteren Ende der Stadt. Die Maler verzichteten bei dieser vollständig auf die umschließenden Stadtmauern: Die blockartigen Wohnbauten stehen offen und wirken ungeschützt, manche fühlen sich an Pueblo-Bauten erinnert. Der Raum zwischen den weißen Bauten ist komplett mit Gold gefüllt. Ebenso wurde auf die zwölf Tore verzichtet; hervorgehoben ist lediglich das blockartige Eingangstor in der Mitte unten. Bei genauerem Betrachten kann man aber doch christliche Jerusalems-Symbolik finden. Oben in der Mitte befindet sich ein freier Platz, auf dem das weise Lamm Gottes ruht, friedlich zusammen mit einem Löwen. Unweit der Tier wurde an einer Haustür noch das Zeichen für Alpha und Omega eingezeichnet.