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Katrin Baumann (geb. 1965), Klaus Apfelstadt: Altarwand der Kirche in Mildenau (2007)

Der Gemeindesaal der evangelischen Pfarrgemeinde Mildenau im Erzgebirge, nahe bei Annaberg-Buchholz (Sachsen), wurde im Jahr 2006 von der Designerin und Textilkünstlerin Katrin Baumann (geb. 1965) gemeinsam mit dem Tischler Klaus Apfelstadt aus Raschau neu gestaltet und dann am 28. Januar 2007 feierlich eingeweiht. Es ist eigentlich eine dreidimensionale plastische Arbeit, die zwar optisch wie eine Malerei aussieht, aber auch skulpturale Elemente besitzt – im Grunde ist es eine Collage.

Finanziert wurde das komplexe und ungewöhnliche Kunstwerk im Rahmen des Programms „Kunst am Bau“. In ein äußeres Rechteck wurde ein inneres Quadrat gesetzt. Dieses Quadrat ist umzogen mit echten Halbedelsteinen, die sich mit weisen Halbkugeln (für die Perlen des Himmlischen Jerusalem) abwechseln. Eine orangefarbene Linie zwischen den Perlen und Edelsteinen markiert die Stadtmauer; auf figürliche Stadttore wurde verzichtet. Vor jeder Seite der Mauer findet sich aber eine Besonderheit, nämlich acht bis neun Fliesen in einem Orangeton. Davon zeigen sechs eine Blume, und die übrigen ein mosaikartiges Ornament.

Das Kunstwerk im äußeren Bereich besteht aus verschiedenfarbigen Keramikfliesen, überwiegend in blauer und grüner Farbe, die nach außen dunkler, nach innen heller werden, als würde das Kunstwerk von innen heraus strahlen. Auf manche der quadratischen Fliesen wurden Bibelverse handschriftlich eingeschrieben. Im Inneren des Quadrates ranken sich Pflanzen, die für den Lebensbaum stehen. Diese Partien wurden aus Holz geschnitzt und anschließend vergoldet. In der Mitte ist ein rundes, ebenfalls vergoldetes Sonnensymbol in einem eigenen, zweiten Quadrat gesetzt, mit den Buchstaben Alpha und Omega, umgeben von geschwungenen und geraden Strahlen im Wechsel, ein Detail katholischer Mariendarstellungen (etwa 1617, 1628 oder 1738).

 

tags: Erzgebirge, Altar, Perle, Lebensbaum, Holz, Keramik, Sonnensymbol, Halbedelstein
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