Alfred Heller (1924-2012): Kapelle Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein (1968)
Im Jahr 1968 wurde die sechs mal zehn Meter große Stirnwand im Diözesanhaus Vierzehnheiligen in Oberfranken mit einem Natursteinmosaik ausgestattet. Die Arbeit in der römisch-katholischen Kapelle wurde von dem Glasmaler, Mosaizisten und Keramiker Alfred Heller (1924-2012) gestaltet, von dem auch die farbigen Glasfenster in der Kapelle stammen.
Einen farblichen Akzent setzt vor allem die rote Gloriole des Agnus Dei – ansonsten ist die gesamte Stirnwand in horizontalen und vertikalen Schichtungen eines matten Grüngrau ausgeführt, was bei den Betrachtern unweigerlich den Eindruck hervorruft, die Wand sei mit Moos besetzt. Die Steine sind in ihrer natürlichen Farbe belassen, teilweise nicht einmal geschliffen. Nur hin und wieder finden sich auch vergoldete Steine. Die grünlichen Natursteine der Wand weisen in rhythmisierender Linienführung zur Mitte, wo sich das stehende Lamm befindet. Es ist umgeben von einer kleinteiligen, verschachtelten Stadt um eine goldgelbe Aureole, das Haupt von der roten Gloriole umschlossen. Vorlage hierzu war ein Mosaik in Erlangen wenige Monate zuvor.
Für die Wand wurde zuerst eine Zeichnung im Verhältnis 1:10 angefertigt. Anschließend hat Heller ein Modell in gleichen Proportionen hergestellt. Die Einzelteile wurden dann in der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München gefertigt und in Vierzehnheiligen montiert.
Benedikt Grimm: Das Diözesanhaus stellt sich vor, in: Diözesanhaus Vierzehnheiligen, Coburg 1968, o.S.
Hans Zech: Moderne sakrale Kunst in der Erzdiözese Bamberg, in: St. Heinrichskalender. Heimatkalender für das Frankenvolk, 51, 1976, S. 28-33.
Kurt Ruppert: Aus Ateliers und Werkstätten: Alfred Heller, Maler, Bamberg, in: Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 30, 1977, S. 290-295.
Waltraud Schubert: Alfred Heller. Werke 1947-1990. Malerei und Graphik, Bamberg 1990.