An der zehnbändigen Serie „Bible Story“ waren an die zwanzig verschiedene Grafiker beteiligt, die die einzelnen Bände in einem relativ einheitlichen figürlichen Stil mit leicht einprägsamen Farbzeichnungen versahen. Zwar sind die meisten, aber nicht alle Zeichnungen signiert, so dass es nicht immer möglich war, den Künstler ausfindig zu machen.
Die „Bible Story“, die unter dem Titel „Menschen in Gottes Hand“ zwischen 1964 und 1971 auch in deutscher Sprache erschien, wurde erstmals in Washington zwischen 1953 und 1957 von den Siebenten-Tags-Adventisten herausgebracht. Sie richtet sich an Jugendliche und erzählt in einer Fassung von Arthur S. Maxwell das Alte und Neue Testament nach. Viele der hier erstmals gezeigten Werke wurden später in anderen Publikationen der Adventisten erneut zum Abdruck gebracht, v.a. in der Zeitschrift „Review and Herald“. Zu den festen Mitarbeitern zählte auch Herbert Rudeen (1888-1985) aus Minneapolis (Minnesota). Für den ersten Band (1953) steuerte er eine Abbildung bei, die die Stadt als mächtige Wolkenerscheinung präsentiert (S. 137). Ungewöhnlich ist, dass immer wieder Nadelbäume zwischen die Bauten gesetzt sind. Diese Bauten gruppieren sich pyramidal zu einer Kuppel, der ein gewaltiges Stadttor vorgesetzt wurde.
Eine weitere Abbildung des Künstlers findet man im achten Band der „Bible Story“ von 1956. Seite 147 konzentriert sich auf die Jesusfigur, die dem Betrachter die ausgestreckte Hand reicht. Über ihm erhebt sich die Stadt Gottes, die aus der Ferne so ähnlich dargestellt ist wie die Illustration von 1953. Sie ist mit einer zweifachen Gloriole versehen, die den Eindruck erweckt, als würde Jesus aus dieser Gloriole zu den Menschen herausgetreten sein.
Band 10 von 1957 bringt eine dritte Abbildung, die Herbert Rudeen zugewiesen wird. Hier wird vor allem das Edelsteinfundament der Stadt thematisiert. Wie ein Regenbogen schieben sich farbige horizontale Streifen übereinander und ergeben eine Mauer. Auf dieser schieben sich die Bauten des Himmlischen Jerusalem zu einer Pyramide nach oben. Sowohl das Edelsteinfundament als auch die Stadt spiegeln sich im Lebensfluss, was den kraftvollen Eindruck der Stadtvision noch verstärkt. Das Edelsteinfundament ist von anderen Künstlern bereits hunderte Male dargestellt worden. Bei Adventisten muss es Vorbehalte gegeben haben, in ihren Publikationen, die das Neue Jerusalem ja überaus oft zeigen, findet sich nur ein einziges Mal von Uriah Smith 1897 eine mehr abstrakte Darstellung der Edelsteine. Dann gibt es später noch eine Coverillustration von Gus N. Emerson (1959), die jedoch als Kopie von Rudeens Fassung gilt.