Die „Gedanken über Daniel und die Offenbarung“ des US-amerikanischen Adventisten Uriah Smith (1832-1903) erschien 1897 in deutscher Sprache bei der Pacific Press Publishing Association in Portland. Der Druck war zunächst für die zahlreichen deutschsprachigen Einwanderer der USA gedacht, gelangte über Hamburg aber auch nach Deutschland und war bald bei vielen deutschen Adventisten bekannt. Zunächst bietet die Publikation einer traditionell gehaltenen Schwarz-Weiß-Zeichnung zwischen den Seiten 792/793. Sie zeigt uns ein antikisiertes Himmlisches Jerusalem mit antiken Tempeln, Kolonnaden und einem Monopteros, alles hinter einer hohen, glatten Mauer mit zwei offenen Toren, ähnlich wie bereits kurz zuvor bei den „Bibellesungen“. Der Lichtbogen hingegen gehört seit John Martin zum Repertoire einer Jerusalemsdarstellung.
Davor befinden sich hier zwei gestikulierende Figuren: Johannes auf Patmos und ein Engel. Die Zeichnung lässt einen professionellen Maler mit akademischer Schulung vermuten, namentlich genannt sind die mitwirkenden Künstler in dem Band leider nicht.
„Gedanken über Daniel und die Offenbarung“ besitzt zwischen den Seiten 800/801 auch eine der ersten kolorierten Darstellungen des Himmlischen Jerusalem seitens der Adventisten. Die Streifen sollen die Farben und die Anordnung der Edelsteine, die das Fundament Jerusalems bilden, zum Ausdruck bringen. Das Thema der unterschiedlichen Edelsteine war eine willkommene Gelegenheit, die neuen Möglichkeiten des Farbdrucks vorzuführen. Gleichzeitig ist es eine Darstellung, die Stadt in einer mehr abstrakten Weise zu thematisieren. Einschränkend steht unten beigefügt: „Wenn wir bedenken, daß die Herrlichkeit Gottes und des Lammes alle diese durchstrahlen und die Farben in blendender Pracht vereinigen wird, so mögen wir wohl schlußfolgern, daß es ein solch herrlicher Anblick sein wird, von dem sich kein Gemüt eine hinreichende Vorstellung zu machen imstande ist“.