Die Kirche Pax Christi in Essen-Bergerhausen war einst eine römisch-katholische Kirche, die dann im Jahr 2020 von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde St. Josef von Damaskus übernommen wurde. Der Bau ist mit einer ganzen Reihe kleinerer Fenster ausgestattet, die Hildegard Bienen (1925-1990) zwischen den Jahren 1972 und 1974 geschaffen hat. Das Fenster mit dem Titel „Die Seligen auf dem Weg zum Himmlischen Jerusalem“ nach der Bergpredigt (Lukasevangelium, Kap. 6, Vers 20-23) befindet sich, kaum sichtbar, im linken Hochfenster in der Oberkirche. Zwölf weiße Zacken sind zu einem Quadrat aneinandergereiht, mit einer Mitte aus einer rot-blauen-weißen schachbrettartigen Musterung wie auf Beatus-Darstellungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Arbeiten von Bienen wurde hier die Mitte der Stadt nicht mit einem Lamm besetzt, sondern figürlich freigehalten. Auf jedem der Zacken der Stadtmauer sind die Tore in schwarzen Linien angedeutet, drei an jeder Seite. Sie sind von einem roten Band umschlossen, wie überhaupt Rot und Blau die dominierenden Farben des gesamten Fensters sind. Das betrifft auch die Gruppe der Geretteten, die als rote und blaue Figuren mit weißen Köpfen am unteren Fensterrand aneinander gereiht sind. Von der Stadt sind sie noch durch ein breites weißes Band getrennt. Für das künstlerische Schaffen Bienens ist diese Farbwahl jedoch eine Ausnahme, ihr Neues Jerusalem ist meist goldgelb oder rot-orange. Das Fenster in Pax Christi besteht aus Antikglas, Blei, Schwarzlot und, typisch für Arbeiten der 1960er und 1970er Jahre, vereinzelten Glasbrocken.
Karl Johannes Heyer: Die Pax-Christi-Kirche in Essen-Billebrinkhöhe, Essen 1968.
Johannes Schnettler (Hrsg.): Pax Christi, Orte des Gedenkens, Betens und Handelns, Kevelaer 2008.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).