
Relief von Elmar Hillebrand (1925-2016), Pax Christi Kirche, Essen (1975)
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Claus Bernet
- Juli 3, 2021
1975 (nach Angabe des Künstlers) stellte der Kölner Bildhauer Elmar Hillebrand (1925-2016) dieses Kunstwerk fertig. Es war das erste Mal, dass der Künstler Anfang der 1970er Jahre mit einem Himmlischen Jerusalem in Stein beauftragt wurde. Hillebrand entschied sich einem französischen Kalksteinmonolith bei Euville (Département Meuse), aus dem das Bildnis mit vielen Brücken und Tiefen mühsam herausgearbeitet wurde. Es hat die Maße 180 x 100 Zentimeter. Heute hängt es vor einer Backsteinwand in der römisch-katholischen Kirche Pax Christi in Billebrinkhöhe, einem Stadtteil von Essen im Ruhrgebiet. Zu der roten Wand im Hintergrund bildet das marmoreske Bildnis einen reizvollen Kontrast.
Ein vergoldetes Lamm befindet sich in einer Mandorla, die von einer Art versteinerten Muschel geschützt ist. In den das Zentrum oval umschließenden Fächern hat Hillebrand die Bauten der Gottesstadt angedeutet, als grob behauene Blockstruktur. Umgeben ist die Stadt von einem rechteckigen Bollwerk, das an den frühneuzeitlichen Festungsbau erinnert. Tore und Türme können nur erahnt werden, zwei davon kann man im unteren Bereich gut ausmachen. An den vier Seiten sind massive Bastionen angebracht. Unten sind sie mit Engeln besetzt, diese fliegen vor den Mauern, sie blasen mit Posaunen zum Jüngsten Gericht oder retten menschliche Seelen.
Karl Johannes Heyer: Die Pax-Christi-Kirche in Essen-Billebrinkhöhe. Eine Gedächtnis- und Friedenskirche. Eine Kirche der Bild-Verkündigung, Essen 1968.
Elmar Hillebrand: Plastiken, Zeichnungen, Kleve 1969.
Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem in Deutschland, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 27).
Peter Wallmann: Pax Christi Kirche Essen: Gedenkstätte für die Opfer von Gewalt, Essen 2017.