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Anonyme Porta Coeli und Civitas Dei (17. Jh.)

Eine kleinformatige Ölmalerei auf Eichenholz in der Größe 42 x 30 Zentimeter gilt als Nachfolgewerk von Gerard David (geb. um 1460, gest. 1523), einem bekannten altniederländischen Meister, der aber, soweit bekannt, weder die Maria Immaculata noch das Neue Jerusalem gemalt hat. Mir dagegen scheint eher eine Ähnlichkeit mit einer Maria Immaculata von Adriaen Isenbrant aus dem Polnischen Nationalmuseum in Warschau vorzuliegen.
Das kleinformatige Werk wird aber vermutlich erst im 17. Jahrhundert entstanden sein. Die Ausführung ist einfach – es war eine billige Malerei vermutlich für einen sparsamen bzw. verarmten Adeligen oder Geistlichen. So etwa ist die verdunkelte Civitas Dei an der rechten Seite des Gemäldes kaum zu erkennen, auch wenn man zugutehalten muss, dass dieses Gemälde vermutlich noch nie restauriert wurde. Die Stadt ist ganz in die bläulich-grünen Färbung des Hintergrunds getaucht, zwei Türme und Dächer lassen sich oben erkennen, während der untere Teil durch das Schriftband verdeckt ist, welches auch über der Stadt noch genügend Platz gefunden hätte.
Die darüber gesetzte falsch geschriebene „Porta Coelis“ (richtig wäre „Porta Coeli“) ist eher ein weißer Block, auf Einzelheiten der Fassade wurde verzichtet. Hier wurde das Schriftband so gesetzt, als wäre es eine Inschrift im Dreiecksgiebel. Darunter wird es interessant: Es schimmert golden. So lässt sich eine goldene Rahmung erkennen, aber auch in der Türfüllung sind goldene Linien eingezeichnet, ohne dass aber eine Figur oder etwas Erkennbares entstehen würde.
Die Existenz dieser Malerei war viele Jahrhunderte nicht bekannt, erst 2016 wurde das Ölgemälde vom Auktionshaus Christie’s versteigert. Es ist seitdem in einer Privatsammlung der Öffentlichkeit und der weiteren wissenschaftlichen Erforschung nicht mehr zugänglich.

 

tags: Flämisch, Auktion, Maria Immaculata, Civitas Dei, Porta Coeli
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