Marcos de Aguilera (gest. 1620) war ein spanischer Barockmaler, der überwiegend in Madrid tätig war. Über sein Leben und sein Werk ist wenig in Erfahrung zu bringen. Um 1610 fertigte er eine Darstellung der Maria Immaculata gemäß der Lauretanischen Litanei an, also mit ihren zahlreichen Symbolen, die in dieser Fassung einmal im unteren Bereich des Ölgemäldes versammelt sind. Es ist übrigens das einzige bekannte Werk von Aguilera, der wegen finanzieller Bedrängnisse und Familienstreitereien kaum Zeit und Ruhe zum Malen fand, dennoch haben sich die andauernden Belastungen nicht auf die Qualität seiner Arbeiten auswirken können. Freilich wissen wir nicht, zu was er ohne Finanznot und Streitereien in der Lage gewesen wäre.
Links an der Seite findet man eine halbseitige Darstellung einer römisch-klassizistischen Pforte, der symmetrisch auf der gegenüber liegenden Seite ein ähnlich gestalteter Tempel entgegengesetzt wurde. Die Himmelspforte scheint aus weißem Marmor gearbeitet zu sein. Sie besitzt eine Doppelsäule, hat im oberen Bereich eine fein ziselierte Balustrade und scheint offen zu stehen, eine runde Vortreppe lädt geradezu zum Betreten und Verweilen ein. Im Hintergrund öffnet sich eine Paradieslandschaft, einzelne Bäume und Pflanzen lassen sich gut erkennen und biologisch bestimmen. Das Ölgemälde hat insgesamt die Maße 208 x 143 Zentimeter und befindet sich im römisch-katholischen Konvent Agustinas de San Pedro in Pamplona (Navarra, Spanien). Schon 1745 musste das Gemälde durch Juan García de Miranda restauriert werden. Möglicherweise hat de Miranda auch umfangreichere Änderungen vorgenommen, was erklären würde, warum dieser Künstler neben Aguilera freimütig das Gemälde ebenfalls signiert hat.
Mercedes Agulló y Cobo: Más noticias sobre pintores madrileños de los siglos XVI al XVIII, Madrid 1981.
Alfonso E. Pérez Sánchez: Pintura barroca en España 1600-1750, Madrid 1992.