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Zeichnung aus dem Hause Gebrüder Stehli, Zürich (1929)

Überwiegend wurden in US-amerikanischen Zeitschriften der Adventistenkirche nach dem Ersten Weltkrieg Illustrationen eigener Künstler beigegeben, und diese wurden dann auch in Europa durch Übersetzungen bekannt. Allerdings ist aber auch ist zumindest ein umgekehrter Fall nachzuweisen. Eine einfarbige Illustration des großen und vor allem erfolgreichen Züricher Verlagshauses „Gebrüder Stehli“, das zeitweise sogar ein Aktienunternehmen war, wurde am 22. August 1929 im „Advent Review and Sabbath Herald“ abgedruckt (in Band 106, Nr. 34, S. 10). Leider ließ sich auch aus dem Firmennachlass nicht entnehmen, mit welchen Künstlern aus der Schweiz oder Deutschland hier zusammengearbeitet wurde.
Das Bild zeigt Jerusalem einmal an der rechten Bildseite. Ungewöhnlich ist ebenfalls, dass Christus dem Gestus nach zu den Menschen zu predigen scheint, obwohl die irdische Zeit der Belehrung mit dem Erscheinen der Gottesstadt eigentlich abgelaufen sein dürfte. Über was sollte man noch predigen? So wird es sich vermutlich eher um eine Szene der empathischen Begrüßung handeln, darunter vielleicht auch Personen, denen Christus einst begegnet ist. Hier kam es dem Künstler vor allem darauf an, die Begeisterung der Begegnung gestisch und mimisch einzufangen; Personen werfen sich sogar auf den Boden, schlagen die Arme übereinander oder wirken auch still in sich gekehrt. Bei der Jerusalemsdarstellung ist festzustellen, dass hier einmal zahlreiche Engel eingefügt wurden, was bei Illustrationen seitens der Adventisten lange Zeit kaum vorkam (mit Ausnahme des „Herolds der Wahrheit“, Ausgabe 1916). Hier stehen sie auf den Dächern der Gebäude und in den Toren vor der Stadt, die pyramidal gestaffelt erscheint. Von ihr geht das Licht aus, welches die Figuren links von vorne trifft.

Claus Bernet: Das Himmlische Jerusalem bei Adventisten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 20).

 

tags: Illustration, Adventisten, Schweiz, Zürich, USA, Engel
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