Nur wenige Arbeiten mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem entstanden während des Zweiten Weltkriegs. Eine Ausnahme ist die Veröffentlichung „The Prophecies of Daniel and the Revelation“ (zu Deutsche etwa: „Die Prophezeiungen Daniels und die Offenbarung des Johannes“) des US-amerikanischen Adventisten Uriah Smith. Diese Neuausgabe, die 1944 in Nashville erschien, wurde eigens mit neuen schwarzweißen Illustrationen ausgestattet.
Eine solche neue Illustration zum Thema stammt von Franklin Booth (1874-1948). Die Architektur ist hier kaum zu erkennen, Jerusalem ist als eine Art Leuchtturm im Hintergrund zu finden, halb verdeckt von dem Bewuchs der neuen Schöpfung, die Motive des Paradiesgartens aufnimmt.

Weitere Zeichnungen von Booth finden sich in dem genannten Band, so etwa „They Shall See His Face“ (Detail links, zu Deutsch: „Sie sollen sein Angesicht erblicken“) auf Seite 770 und „The Tree and the River of Life“ (Detail rechts, zu Deutsch „Der Baum des Lebens und der Fluss des Lebens“) auf Seite 774. Beide Zeichnungen sind typische Buchillustrationen ohne besonderen künstlerischen Anspruch. Ihr Zweck war es, den theologischen Text unterhaltsam zu illustrieren und komplizierte Inhalte den Lesern und Leserinnen besser zu verdeutlichen. Da Booth jedoch nicht nur diese Publikation illustrierte, sondern auch andere Werke mit Darstellungen des Neuen Jerusalem ausstattete, sollte sein Einfluss nicht unterschätzt werden. Er bietet eine Alternative zu der Grafik „Christ, the Way of Life“ aus dem 19. Jahrhundert oder den beliebteren Illustrationen nach Clyde Provonsha im 20. Jahrhundert. Booth Stadtdarstellungen lassen Einzelheiten kaum erkennen, überwiegend ist die Vertikale betont. Die Umrisse der Bauten, die an Hochhäuser oder Leuchttürme denken lassen, sind stets mit weichen, weißen Linien eingezeichnet. Eine Mauer scheint dieses Himmlische Jerusalem nicht zu haben, auch auf die traditionelle Gloriole hat der Künstler meist verzichtet.