Der italienische Meister Cenni di Francesco di ser Cenni (nachgewiesen zwischen 1369 und 1415) gestaltete um das Jahr 1390 die Predella des Altars der Kapelle Santo Benedict in der Kirche Santa Trinità in Florenz (Toskana). Der Altar ist dem Mönch Benedikt geweiht, während in dieser Szene der Heilige Laurentius Menschenseelen vor dem Tod rettet und in ein Himmlisches Jerusalem führt, das ganz wie die florentinische Architektur des Trecento gestaltet ist, mit gotischen Fenstern und weißen Ornamentierungen, die Marmor imitieren sollen. Es ist eigentlich eine Torszene, die zwei Personen in weißen Gewändern zeigt, die in eine Pforte flüchten, ohne dass eine vollständige Stadt dargestellt ist, die auch ein unwissender Betrachter als Himmlisches Jerusalem erkennen könnte.
Das Werk befindet sich heute leider nicht mehr an seinem angestammten Platz, sondern gelangte in das J. Paul Getty Museum in Los Angeles.
Wie auch Weiteres zu diesem Werk ist auch das Leben di Francescos in großen Teilen unbekannt. Er ist zwischen 1369 und 1415 nachgewiesen, arbeitete vielleicht in Florenz. Die einzige signierte Arbeit von ihm befindet sich in einer Kirche von Volterra und stammt von 1410, alles andere, wie auch diese Malerei, sind lediglich mehr oder weniger gewagte Zuschreibungen. Gesichert ist sein Einfluss auf Lorenzo di Niccolò Gerini, der eine ganz ähnliche Malerei geschaffen hat, wie auch auf das Weltgericht von Fra Angelico, insb. bei den beiden Figuren, die die Pforte betreten.
David Wilkins: Maso di Banco and Cenni di Francesco. A case of late Trecento revival, in: Burlington Magazine, 111, 791, 1969, S. 83-84.
Laurence B. Kanter: Painting and illumination in early Renaissance Florence 1300-1450, New York 1994.
Emanuela Garibaldi: Cenni di autobiografia vasariana nella ‚Vita di Francesco detto de’ Salviati’, in: Arezzo e Vasari. Vite e postille, a cura di Antonino Caleca, Foligno 2007.
Beitragsbild: Cenni di Francesco: Altargemälde, einst Florenz (um 1390)