Eine kunstvolle Arbeit aus Marmor findet man in dem Grabmal für den Landbesitzer Sir Anthony Babington in St Winifred, Kingston on Soar (Nottinghamshire). 1537 hinterließ Katherine, die Witwe von Sir Anthony Babington, in ihrem Testament die Anweisung, dass ihr Sohn John „ein Grab aus Alabasterstein über meinem Mann und mir“ im Bogen zwischen dem Chor und der Kapelle errichten solle. Das Ehrenmal wurde dann südlich des Chors 1538 aufgebaut. Es ist eine Arbeit im Tudor-Stil und zeigt u.a. auch eine Gerichtsszene, wobei sich mehrere Gläubige von unten ankommend in einen Rundturm des Himmlischen Jerusalem retten. Dessen Pforte steht weit offen und ist fast zur Hälfte ausgearbeitet, so dass der Betrachter durch den Schattenwurf und die Tiefe glauben kann, eine echte Pforte vor sich zu haben. Selbst die Quadersteine, das Gitter des Turmfensters und die Eisenkreuze, mit denen die Steine im Mauerwerk befestigt waren, hat der Steinmetz sorgfältig herausgearbeitet. Ganz oben, wo drei Kreuz eingezeichnet sind, ist auch gotisches Maßwerk zu finden, dass jedoch 1538 mehr als überholt war. Auch die Figur des gedrungenen Christus auf dem Regenbogen überzeugt wenig. Das Himmlische Jerusalem sah jedoch möglicherweise ursprünglich anders aus: Rechts unten sieht man einen viereckigen Stein mit einem Loch. Hier wurde ein Bauteil abgeschlagen, dass ursprünglich in den Raum kragte; vermutlich war es ein fliegender Engel oder eine Petrusfigur. Nach einer anderen Erklärung sollen an dem Grabmal einst lebende Paviane angekettet gewesen sein.
Bernhard Sepp (Hrsg.): Maria Stuart’s Briefwechsel mit Anthony Babington, München 1886.
Francis Edwards: Plots and plotters in the reign of Elizabeth I., Dublin 2002.
Claus Bernet: Gemacht für die Ewigkeit. Steinwerke des Himmlischen Jerusalem, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 8).