Das Buch „The Story of the Seer of Patmos“ (zu Deutsch etwa: „Die Geschichte des Sehers auf Patmos“), ist, was die verschiedenen in ihm enthaltenen Zeichnungen mit dem Himmlischen Jerusalem angeht, ein äußerst erfolgreicher Gegenstand. Verfasst wurde das Werk von dem US-amerikanischen Adventisten Stephen N. Haskell, und erschienen ist es 1905 in Nashville bei der Southern Publishing Association, einem Verlag der Adventistenkirche.
Haskell (1833-1922) war einer der Pioniere der Adventisten der USA und zutiefst von ihrer Eschatologie durchdrungen. Lebensziel war einzig und allein das Neue Jerusalem; Christus konnte jeden Moment in den USA oder anderswo erscheinen.
Die einfarbige Zeichnung des Frontispiz stammt von Charles Mente (1857-1933) und zeigt die Himmelsstadt in traditioneller Manier, also als Agglomeration von Bauten hinter einem zentralen Tor, aus dem das Licht nach außen dringt, bis zu der knienden Figur (dem Seher) und der stehenden Figur (einem ihn begleitenden Engel) im Vordergrund.
Eine kleine Vignette zu Kapitel 22 befindet sich auf Seite 338. Auch diese stammt von Charles Mente, der später noch bei „Origin and Progress“ (1925) und bei „The Return of Jesus“ (1926) Jerusalems-Zeichnungen liefern sollte. Hier kann man auch auf dem Original wenig erkennen: Die Stadt erscheint in hellem, gleißenden Licht. Die Vignette sollte auch lediglich auf das Thema einstimmen, das nun auf den folgenden Seiten durch Illustrationen weiter bearbeitet wird.
Diese weitere Vignette von Seite 349 ist nicht signiert, sie gehört zu Kapitel 23. Es handelt sich vermutlich um den gleichen Künstler wie zuvor, der wieder die Stadt mit zwei gewaltigen Bäumen rahmt. Eine Besonderheit ist der breite Kanal, der zu der Stadt hinführt oder das Lebenswasser aus ihr herausbringt.
Beachtenswert ist die folgende Abbildung auf Seite 347. Deutlich ist zu erkennen, dass es sich um einen Ausschnitt aus einer größeren Zeichnung handelt (unten): das Neue Jerusalem ist nur unvollständig wiedergegeben, und der Ausschnitt dokumentiert deutlich, dass hier ein größeres Bild zurechtgeschnitten wurde. Das Original wurde später mehrfach gedruckt; es muss 1905 schon vorhanden gewesen sein und zeigt nicht nur eine weiße Stadt am Firmament, sondern auch eine paradiesische Landschaft mit Gewässern, Engeln und lustwandelnden Heiligen. Eigenartig sind die breiten Treppen zu Ruinen, die vielleicht Reste der vergangenen Schöpfung markieren.