Nikolaus Bette: Altar von St. Georg in Bad Fredeburg (1988)

Die katholische Kirche St. Georg in Bad Fredeburg wurde 1932 durch den Architekten Wibbe aus Hamm errichtet. Ab 1981 erfolgte unter Pfarrer Winfried Schwingenheuer die neue Ausgestaltung des Chorraumes mit dem Ziel, einen „erzählenden Kirchenraum“ zu schaffen. Das Herzstück bildet das von Nikolaus Bette (geb. 1934) aus Essen-Werdern geschaffene Altargemälde. 1988 wurde das vieldiskutierte Kunstwerk aufgestellt und zieht seitdem Besucher in die Kirche. Manche sehen es als Beitrag zur Versöhnung zwischen den Religionen, andere lehnen es als „indianische Volkskunst“ ab.
Die drei Bilder der Chorwand können nach Art mittelalterlicher Flügelaltäre auf- und zugeklappt werden. Außerhalb dieser Zeiten ist das Neue Jerusalem im Mittelteil zu sehen. Gehalten werden alle Bilder von einem sieben Meter hohen hölzernen „Lebensbaum“, einem zentralen Motiv aus der Apokalypse, aus alten Fachwerksbalken, die im Bild oben zu sehen sind.
Das mittlere Gemälde zeigt das endzeitliche Ziel an, wie es in der Offenbarung vorgegeben ist: das Lamm in der Mitte auf dem Thron. Von ihm gehen das Licht und der Strom des Lebens aus, der dann in den paradiesischen Garten mündet.
Die Stadt ist quadratisch angeordnet mit zwölf Toren, die wie Perlen gestaltet sind und von Engeln bewacht werden. Das Lamm hütet das Buch mit den sieben Siegeln. Das Ziel allen Lebens ist diese Stadt der Hoffnung, des Lichtes, des Friedens.

Rundgang durch die Pfarrkirche St. Georg Bad Fredeburg, Bad Fredeburg 2003.
Burghard Preusler: Nikolaus Bette ist 70, in: Das Münster, 57, 2004, S. 368-370.
Georg Schröder: Chorwand ‚Himmlisches Jerusalem’ in St. Georg Bad Fredeburg, o.O, 2010. 

tags: Nikolaus Bette, Altarbild, Sauerland, Lebensbaum
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