Bernhard Schoofs: Altarschmuck aus der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Gelsenkirchen (1968)
Die römisch-katholische Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Gelsenkirchen-Haverkamp (Stadtteil Bismarck, zentrales Ruhrgebiet) besitzt in ihren Räumlichkeiten gleich zwei Mal ein ursprünglich identisches Himmlisches Jerusalem. Die beiden Bronzereliefs wurden im Jahr 1968 vom Kölner Bildhauer Bernhard Schoofs gestaltet, der neben dem Entwurf auch die Gipsmodelle dazu herstellte. Dabei hat Schoofs die von der Kunstgießerei Heinrich Schnitzler in Frechen gegossenen Bronzeplatten überarbeitet, das dunklere Randornament teilweise patiniert und die Bergkristallgruppen eingesetzt, wie überhaupt der Bergkristall ein bevorzugter Stein bei Jerusalems-Kunstwerken zu sein scheint. Diese zwei Steine waren bei der Edelsteinschleiferei Leyser in Idar-Oberstein für seinerzeit 152 DM gekauft worden. Sie wurden in das Zentrum des Reliefs eingesetzt, umschlossen von den vergoldeten Toren der Stadt. Vor jeweils drei Toren ist in jeder Himmelsrichtung ein Engel mit offenen Händen positioniert. Daran schließt sich das tragende Gitter an, welches oben Ähren und unten Weinreben zeigt (beides ein Hinweis auf Brot und Wein, bzw. das Abendmahl). Das gesamte Relief besteht aus einem Guss. Lediglich die Engelsköpfe wurden einzeln gegossen und später aufgesetzt.
Eines der Werke befindet sich im westlichen Seitenaltar nahe dem Eingang. Ein zweiter, identischer Guss befindet sich unter dem Hauptaltar. Bei diesem ging eine der vier Engelsköpfchen verloren. Dieses Detail konnte dank der anderen Fassung originalgetreu rekonstruiert werden.
Von Bernhard Schoofs ist bislang nicht viel bekannt geworden. Er ist einer der vielen Talente, die bei Ludwig Gies (1887-1966) ihre erste Ausbildung in Bildhauerei, Steinmetz- und Friedhofskunst erhielten. Der handwerklich orientierte Bildhauer wirkte dann vor allem in römisch-katholischen Neubauten bei der Erstausstattung mit, u.a. bei der Innenausstattung von St. Mariä Geburt in Efferen (Rhein-Erft-Kreis) oder bei der Neugestaltung von St. Josef in Gelsenkirchen-Schalke.