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Viktor von der Forst (1901-1941): St. Antonius Abt in Vreden-Ammeloe (1931)

Die römisch-katholische Kirche St. Antonius Abt befindet sich in Ammeloe bei Vreden im Münsterland. Die mächtige Hallenkirche mit vier Jochen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Backstein errichtet, schon damals überdimensioniert für das landwirtschaftlich geprägte Dorf. Hier schuf der Krefelder Glasmaler Viktor von der Forst (1901-1941), Sohn des Glasmalers Victor Johann Hubert Maria von der Forst (geb. 1863) aus Münster, im Jahr 1931 eine weitere Himmelspforte, die seiner älteren Fassung im ehemaligen Missionsklosters St. Josef in Münster ähnlich ist. Erneut ist der Kontext die Lauretanische Litanei. Das Fenster im rechten Seitenschiff besteht aus kräftigem Antikglas, Blei und Schwarzlot. Während in St. Josef der Lichtstrahl noch nach rechts fällt, schiebt er sich hier nach links. Auch farblich sind die Darstellungen durchaus zu vergleichen, wobei in St. Antonius Abt farbige Randstreifen die Pforte an ihren vertikalen Seiten rahmen, womit mehr Farbigkeit möglich wurde. Ergänzend ist das Objekt hier im unteren Bereich lateinisch als „Janva Coeli“ bezeichnet. Ebenfalls erneuert bzw. modernisiert hat sich das Logo des Künstlers, durchaus originell, mit einem Großbuchstaben „F“ (für Forst), der einem lateinischen Kreuz ähnelt, eingesetzt in ein großes „V“ für den Vornamen.

Ohne dieses Signatur wäre die Zuweisung nicht möglich geworden, da die Gemeinde keine Unterlagen zum damaligen Einbau mehr besitzt. Damals müssen bereits ältere Fenster vorhanden gewesen sein, die auch nicht durch Kriegszerstörung verloren gingen. Im Chorbereich hatte man jedoch bereits drei Arbeiten aus der Manufaktur Forst (Anton von der Forst, 1887), mit denen man offensichtlich zufrieden war, so dass man sich erneut an den Betrieb Forst wandte. Anton von der Forst war inzwischen verstorben, Viktor von der Forst hatte den Betrieb übernommen. Im Chor findet man übrigens noch ein einziges ornamentiertes Fenster von um 1900, welches einen Eindruck davon gibt, wie die übrigen Fenster vor der Umgestaltung 1931 aussahen. Anlass war damals vermutlich der Wunsch nach helleren, modernen Arbeiten, was man sich damals ohne wirkliche Notwendigkeit leisten konnte oder einfach geleistet hat.

1150 Jahre Glaubenszeugnis in Vreden, Vreden 1989.
Wilhelm Elling (Bearb.): St. Antonius Abt, Vreden-Ammeloe, Vreden 1996.

 

tags: Münsterland, Porta Coeli, Maria Immaculata, Bauhaus, NRW
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