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Wilhelm Breitsameter: Tabernakel aus St. Rita in München (1987)

Der Tabernakel aus der römisch-katholischen Kirche St. Rita in München stammt von Wilhelm Breitsameter, einem Bildhauer aus Freising, dort 1935 geboren. Dieser war in der Kirche bereits zuvor mit Kreuzwegstationen und auch Einrichtungsgegenständen beauftragt worden. Breitsameter fertigte das neue Kunstwerk aus Anlass der Weihe der Kirche am 11. Oktober 1987 an. Auf einer etwa zwei Meter hohen Steinstele mit einem Muster, das den Lebensbaum mit seinen Blättern andeuten soll, befindet sich in einem Mittelstück der eigentliche Tabernakel. Es ist ein Kubus, der an vier Seiten von Breitsameter künstlerisch gestaltet wurde. An seiner zentralen Schauseite hin zur Gemeinde ist das Gotteslamm mit Kreuznimbus in der Mitte angebracht. Beim Öffnen der Tür wird das Tier zweigeteilt. Es ist von zwölf kleinen Toren umgeben, die aus Bergkristallen bestehen. Sie wurden in Dreiergruppen angeordnet, jeweils zu einer Dreiergruppe in eine der vier Himmelsrichtungen gesetzt. Die Dreiergruppen sind selbst durch ein oben und unten quadratisches, seitlich rechteckiges Feld eingesetzt. Der größte Teil der Oberfläche des Kubus ist ungestaltet geblieben, lediglich grob behauen und vollständig vergoldet (wie bei der Jerusalems-Thematik zuvor nur ein Tabernakel aus Wendelstein), was dem Kunstwerk etwas Altertümliches und Feierliches verleiht. Damit würde der Tabernakel auch zu einer mittelalterlichen Kirche passen würde, obwohl St. Rita erst im Jahr 1987 erbaut wurde.

Weihe der Kirche St. Rita München, 11. Oktober 1987, München 1987.
Zu Arbeiten von Wilhelm Breitsameter, Bildhauer, Freising, in: Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 45, 1992, S. 311-312.
Josef Hurler, Günter Jauernig: Kirchenführer St. Rita, Arabellapark, München-Bogenhausen, München 2011.
Claus Bernet: Der Tabernakel und das Neue Jerusalem, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 34).

 

tags: Tabernakel, München, Bayern, Gold
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