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Uwe Fossemer (geb. 1942): Ehemaliges Kloster Bruche in Betzdorf (2006)

Parallel zu den Glasfenstern für die Osterkirche in Neuengörs kam es 2006 zu einer weiteren Glasarbeit Uwe Fossemers (geb. 1942) zum Thema. Es handelt sich um zahlreiche Fenster im Rahmen einer umfangreichen Verglasung an der Südseite eines Verbindungsgangs des ehemaligen Klosters der Missionare der Heiligen Familie in Betzdorf-Bruche (Siegerland). Es handelt sich um die, vom Volumen aus gesehen, größte, und was die Bedeutung angeht, vielleicht bis zu diesem Zeitpunkt wichtigsten Arbeit Fossemers. Da der Künstler aus Itzstedt, der ansonsten überwiegend in Holstein tätig ist, kleinteilig und mit handwerklicher Präzision arbeitet, dauerten diese Arbeiten viele Monate an und konnten erst 2006 abgeschlossen werden, als das Ende des Klosters bereits absehbar wurde. Schon damals diente das Kloster als Rückzugsort und Altersheim für Mitglieder dieser weltweit tätigen Ordensgemeinschaft, was bei der Auswahl der Bildmotive eine Rolle gespielt hat.

Ein Teil einer Glasstele im mittleren Bereich zeigt das Himmlische Jerusalem in eckiger Form. Die Buchstaben Alpha und Omega befinden sich ineinander verschlungen in seiner Mitte in einem Kreis, umzogen von den Farben des Regenbogens. Umgeben ist dieser Kreis von einem Quadrat, in dessen Zwickeln Bäume, Früchte und Häuser eingezeichnet wurden. Die weißgelben Halbkreise am Rand stellen die Tore der Stadt dar, die blauen Partien den Lebensfluss, der vom Zentrum aus sich in alle vier Himmelsrichtungen verteilt und sich vor allem nach unten hin ausbreitet.
Die kostbare Verglasung wurde von dem Mönchen nur wenige Jahre genutzt, denn seit 2022 wird die ehemalige Klosteranlage nach Umbau von der Diakonie Südwestfalen als Pflegeheim und Hospiz betrieben. Auf Veranlassung des Verkäufers, der Missionare der Heiligen Familie, wurde Wert darauf gelegt, die Glasarbeiten, die kaum bekannt sind, zu erhalten und ihre Zugänglichkeit zu gewährleisten. Sie stellen einen Höhepunkt und eine Vollendung der Bestrebungen des Künstlers da, das Himmlische Jerusalem in einer modernen, aber universellen Formsprache zu präsentieren. Im Vergleich zu den vorangegangenen Fenstern kann man sehr schön diese Entwicklung in ihren Stufen nachvollziehen.

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tags: Uwe Fossemer, Siegerland, Kloster
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