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Erentrud Trost (1923-2004): Klosterkapelle Arenberg (1992)

Arenberg bei Koblenz mit seiner „historischen Landschaftsbilderbibel“ war schon seit langem mit dem Neuen Jerusalem verbunden. Ihr Gründer, Pfarrer Johann Baptist Kraus, ist auch der Gründer des Klosters, für das er eigens Nonnen aus der Schweiz an den Rhein einlud. Im Laufe er Zeit entstand eine immer größer werdende Klosteranlage, was einen Bedarf für sakrale Räumlichkeiten mit sich brachte. Das Kloster hatte bald eine öffentliche Kirche und eine private Kapelle. Die Privatkapelle wurde 1992 mit neuen Fenstern der Benediktinerin und Künstlerin Erentrud Trost (1923-2004) ausgestattet. Die Glasarbeiten wurden im Atelier der Künstlerin, der Abtei Varensell, angefertigt und 1992 eingebaut.

Von den 21 einzelnen Glasfenstern zeigen sechs verschiedene Fenster Architekturen des Neuen Jerusalem, in Formen, wie sie die Künstlerin auch an anderen Orten verwendete. So findet man in Arenberg zwei Felder, die Tore mit roten Zwiebeldächern zeigen – sie sind inspiriert von ähnliche Dächern in der Friedhofskapelle von Kaunitz. Andere Felder zeigen rotgelbe Blocktore – ähnlich denen der Kirche Christkönig in Bad Meinberg, an denen Trost parallel arbeitete.
Die Kapelle der Dominikanerinnen befand sich einst im Erdgeschoss des Hauptgebäudes. Wenige Jahre nach dem Einbau der Fenster kam es zu Umstrukturierungen, die Zahl der Nonnen nahm rapide ab. Im Juli 2003 stand das Kloster unmittelbar vor der Schließung. Daher entschied man sich zu verkleinern und die Anlage zu einem Art Wellness-Kloster zeitgemäß umzubauen. Eine neue Kapelle wurde im nordwestlichen Dachbereich eingebaut, mit einem spektakulären Blick auf das Rheintal. Es gab eine längere Diskussion, mit welchen Glasfenstern die neue Kapelle ausgestattet werden sollte. Schließlich brach man die Fenster aus der alten Kapelle aus und statte damit die neue Kapelle aus.

Die Anordnung der Motive war in der Vorgängerkapelle ursprünglich anders, so dass möglicherweise eine Aussage damit verbunden war, die in der neuen Ordnung so nicht ablesbar ist. Die Rahmung der inneren Motive (Abendmahlsymbole, Pelikan, Lamm Gottes) von sechs Jerusalems-Feldern, zufällig oder bewusst genau die Hälfte der Stadttore, ist jedoch auch in der neuen Kapelle ausgewogen und gibt dem Ganzen einen Rahmen, wie ja auch die biblischen Geschichten mit dem Paradies beginnen und wieder zu dieser Heilswelt zurückführen, quasi ihr Rahmen sind. Die Fenster sind wenig bekannt, wissenschaftliche Literatur zu ihnen existiere nicht. Man bekommt sie nur nach Voranmeldung zu bestimmten Zeiten gezeigt und erklärt. So ist zu erfahren, dass beim Einbau der alten Fenster in den neuen Raum bewusst der Fensterwand unverputzter Beton gegenüber gestellt wurde. Damit soll darauf hingewiesen sein, dass alles Irdische unfertig sei; das Vollendete sei allein dem Himmlischen Jerusalem vorbehalten.

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tags: Kloster, Dominikaner, Rheinland-Pfalz, Erentrud Trost, Kapelle, Nachhaltigkeit, Rettung
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