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Luis de Ayala: Mexikanische Himmelspforte (1781)

Das Kloster der Franziskanermönche in der Stadt Puebla de los Angeles (auch Heroica Puebla de Zaragoza genannt, kurz Puebla) in Mexiko wurde im Jahr 1781 mit einem umfangreichen ikonographischen Bildprogramm ausgestattet. Die drei Lünetten der römisch-katholischen Klosterkirche Templo conventual de San Francisco wurden von Luis de Ayala zu dem Thema „Die Unbefleckte Empfängnis“ ausgemalt. Eine dieser Lünetten zeigt die Rückkehr der Israeliten nach Jerusalem aus der babylonischen Gefangenschaft. Dabei tragen der Heilige Franziskus und zwei weitere Franziskanermönche, ausgestattet mit den Palmzweigen der Märtyrer, eine Himmelspforte. Dieses Tragen der Pforte wurde in vielen anderen Malereien über Jahrhunderte Engeln und Putti überlassen. Franziskus ist der Träger in der Mitte. Er ist an den Stigmata der Hände gut zu identifizieren, auch geht von ihm ein lateinisches Spruchband aus „Persecutionem Patimur et Substinemus“ (1. Korintherbrief Kap. 4, Vers 12). Die Pforte hat drei identische Eingänge, die alle als Rundbogen gehalten sind. Dabei ist der mittlere Zugang nach vorne gezogen und breiter als die Seitentüren. In der Mitte ist eine schmale Linie zu erkennen: Diese Tür besteht aus zwei geschlossenen Flügeln, die offensichtlich aus Holz gestaltet sind. Die Pilaster und Wandpartien des gesamten Baukörpers sind grau und ungeschmückt, was für die Zeit des Barock ungewöhnlich ist. Obwohl drei junge Männer als Atlanten zur Verfügung stehen, hat sich der Bau leicht nach rechts gesenkt und steht schief, zusätzlich vom Bildrand beschnitten. Ähnlich wie auf den Darstellungen der Maria Immaculata ist der Bau im Hintergrund von Wolken umgeben.

Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del apocalipsis en nueva Espana y sus implicaciones culturales, Valencia 2013.
Claus Bernet: Latein- und Südamerika, Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 39).

 

tags: Franziskaner, Mexiko, Neuspanien, Pforte, Lünette, Märtyrer, Atlant
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