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Manuel de Samaniego (1767-1824): Himmelspforten einer Malerei der Maria Immaculata (1790)

Manuel de Samaniego (1767-1824) schuf im Jahre 1790 in seiner Geburtsstadt Quito eine Maria Immaculata. Die kostbar ausgeführte Ölmalerei ist heute Teil der Sammlung der Zentralbank von Ecuador. Auf ihr sind viele Symbole Mariens in Gold aufgemalt, so auch mittig links eine geschlossene Pforte (hier links abgebildet). Ihr gegenüber ist eine weitere Pforte gesetzt (rechts abgebildet), am Ende eines Weges, auf dem einige Menschen oder Engel, die fast transparent erscheinen, nach oben wandern. Das Überraschende ist, dass hier die offene und die geschlossene Pforte gänzlich unterschiedlich dargestellt sind, vermutlich von verschiedenen Schülern de Samaniegos ausgeführt.

Juana Gutiérrez Haces: Pintura de los reinos. Identidades compartidas: territorios del mundo hispánico, siglos XVI-XVIII, 1, México City 2008.
Claus Bernet: Große Künstler, großartige Kunst, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 48).

 

Zum Künstler:

Manuel de Samaniego y Jaramillo wurde als Mestize 1767 in Quito geboren. Der ecuadorianische Maler und Bildhauer gilt als einer der letzten Vertreter der barocken Quito-Schule. Über seine Schulausbildung wissen wir nichts; er heiratete früh und hatte, neben einer unehelichen Tochter, die legitimen Kinder María Josefa de Samaniego y Jurado und Brígida de Samaniego y Jurado, verheiratet mit José Furtún.
Manuel de Samaniego betrieb einen wohlhabenden Bildhauer- und Silberwarenladen, der es ihm ermöglichte, seine Familie und auch seine Malerwerkstatt zu finanzieren. Somit war er relativ unabhängig von Auftraggebern und Moden. Hervorragende Lehrlinge wurden in seinem Betrieb ausgebildet, die seinen Stil in den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit von Ecuador fortführen sollten. Der Maler lebte in Santa Barbara in einem Haus, welches er 1799 für 400 Pesos verkaufte. Zwischen 1801 und 1802 unterzeichnete er mit seinem Schüler Bernardo Rodríguez einen wichtigen Vertrag mit der Metropolitan-Kathedrale von Quito, um dort Ölmalereien am Hauptaltars und an den Seitenschiffen auszuführen. Zu Beginn des Jahres 1819 beauftragte ihn der Präsident Juan Ramírez Orozco, ein posthumes Porträt der Königin Isabel de Braganza, der ersten Frau von Fernando VII. zu malen. Beeinflusst von der Arbeit des Niederländers Karl van Mandez verfasste de Samaniego mit dem „Tratado de Pintura“ eine wissenschaftliche Abhandlung, mit der er versuchte, die überschwängliche Barock-Rokoko-Produktion, die gegen Ende seines Lebens den Markt überfluteten, einzudämmen. 1824 verstarb er in seiner Geburtsstadt Quito.
Manuel de Samaniegos Werke sind in verschiedenen römisch-katholischen Kirchen und Klöstern der Stadt Quito zu finden, besonders aber in der Kathedrale und in der Kirche La Merced; bedeutend sind folgende Ölmalereien:
-Anbetung der Heiligen drei Könige (Kathedrale von Quito)
-Die Geburt des Jesuskindes (Kathedrale von Quito)
-Das Opfer von San Justo und San Pastor (Kathedrale von Quito)
-Die Verwandlung der Jungfrau (Kloster Santa Clara in Quito)
-Der gute Hirte (Privatsammlung).

 

tags: Maria Immaculata, Porta Coeli, Zentralbank Ecuador, Porta Clausa, Barock
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