Manuel Peleguer y Tossar (1759-1831): Kupferstich „La Purisima Concepcion Patrona de España y sus Yndias“ (1797)
Manuel Peleguer y Tossar (1759-1831), ein Grafiker aus dem spanischen Valencia, schuf im Jahr 1797 einen 34 x 23 Zentimeter großen einfarbige Kupferstich, der wie folgt unterschrieben ist: „La Purisima Concepcion Patrona de España y sus Yndias, que se venera en el R.l Conv.o de S. Francisco de Val“. Tossar war Autodidakt und Kopist; von Kunsthistorikern bekamen seine Arbeiten nicht die besten Noten. Dieser Stich soll, so lautet die Angabe am unteren Rand, nach einer Arbeit des Malers José Camarón Bonanat (1731-1803), der ebenfalls in Valencia tätig war, gefertigt worden sein. Diese Vorlage konnte jedoch nicht gefunden werden und hat sich möglicherweise nicht erhalten; von Camarón Bonanat existiert lediglich ein Entwurf zu einer Immaculata, die gänzlich anders aussieht. Peleguer y Tossars Kupferstich „La Purisima Concepcion“ wurde in Valencia (nicht in Madrid, wie man früher glaubte) hergestellt und von einer katholischen Bruderschaft in ganz Spanien vertrieben, auch ein Exemplar aus Neuspanien (Mexiko) wurde bei einer Aktion nachgewiesen.
Es handelt sich um eine Darstellung der Maria Immaculata einigen der typischen Symbolen der Lauretanischen Litanei. Links befindet sich eine Dreiergruppe von zwei barock gekleideten Personen, es sind vermutlich Adelige in zeitgemäßen Allongeperücke und weniger zeitgemäßem Ritterkostüm, weitere Adelige befinden sich auf der gegenüber liegenden Seite. Dazu gesellt sich ein Franziskanermönch, an der Kutte und dem Kreuz als solcher zu erkennen. Über dieser Personengruppe erscheinen zwei der Mariensymbole: Rechts die Sonne mit einem menschlichen Gesicht, und links eine einfache, klassizistische Himmelspforte auf einer Wolke. Dabei ist unklar, ob diese Pforte offen oder geschlossen ist.
Claus Bernet: Barock und Rokoko, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 31).