Marc Eliany (geb. 1948): Gemälde „Neues Jerusalem“ (1963)

Das Gemälde ist Teil einer Serie zu Jerusalem und dem Heiligen. Es wurde von 1962 bis 1963 von Marc Eliany angefertigt, der zu diesem Zeitpunkt gerade nach Jerusalem gezogen war. Das Werk wurde bislang auf Ausstellungen in Kanada und Israel der Öffentlichkeit gezeigt. Es appelliert, nach Ansicht des Künstlers, an die unsichtbare, mystische Dimension dieser Stadt der drei Weltreligionen.
Marc Eliany wurde 1948 in der marokkanischen Provinzhauptstadt Beni Melal geboren. Er immigrierte 1961 nach Israel und 1976 nach Kanada. Seine Ausbildung erhielt er am israelischen Technion (1969-1971), an der Hebrew University (1971-1976) sowie an der kanadischen Ottawa University (1976-1981). In seinen Bildern wie auch in seinen Gedichten reflektiert er jüdisches Leben, vor allem in Marokko.
Unverkennbar steht das Gemälde mit dem Titel „New Jerusalem“ („Neues Jerusalem“) in der Tradition der großen Vorbilder von Eliany, Paul Klee (1879-1940) und Robert Delaunay (1885-1941). Sein eigener Beitrag ist auch eine der neueren, um diese Zeit einsetzende Auseinandersetzung von jüdischer Seite mit dem Thema des Himmlischen oder Neuen Jerusalem. Die rhythmische, serielle Wiederholung geometrischer Formen ist der Grundtenor dieses Werkes. Im Vordergrund sind dies Wellenbewegungen, die sowohl den Himmel als auch den Lebensfluss evozieren können. Dort ist das Werk übrigens unten rechts auch signiert und datiert worden.

Dann folgt nach oben die braune Mauer mit der Zinnenbekrönung, unterbrochen nur von schwarzen Löchern, die die Zugänge in die Stadt markieren. Zwischen einer weiteren Mauer im oberen Bereich, wiederum durchgängig braun, ist die gesamte Stadt aufgenommen. In bunten Farben reiht sich ohne Lücke Haus an Haus, die alle mit einer kleinen Kuppel bekrönt sind. Dieses Farbband erscheint dem Betrachter als Kontrast zu den Außenbereichen und lässt auch an einen Regenbogen und die Edelsteine denken.

 

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