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1985 brachte Marshall Morgan in Zusammenarbeit mit Channel 5 und Yorshire Television limited eine neue Ausgabe von Pilgrim’s Progress für Jugendliche heraus, die den Titel „Dangerous Journey“ erhielt. Ausgestattet wurde die Ausgabe mit Illustrationen von Alan Parry aus Worcestershire, der Kunst an der Hornsey Art School und an der Willesden Art School studiert hatte. Er ist als Illustrator vieler Kinder- und Jugendbücher in Großbritannien bekannt, wie „The Princess and the Goblin“ (1987), „Big Book of Bible Adventures“ (1993) oder „The Children‘s Bible Story Book“ (2007). Drei seiner Farbzeichnungen aus „Dangerous Journey“ zeigen das Himmlische Jerusalem, zunächst als geschlossene Himmelspforte auf Seite 5. Die Darstellung, etwa der hölzernen Balken oder des Beschlagwerks ist traditionell-realistisch, allein den übergroßen, zerschlissenen Rucksack könnte man als surreal bezeichnen. Ansonsten wird die Szene gezeigt wie bereits vor hundert Jahren.
Anders ist es bei den folgenden zwei Illustrationen. Dies sind typische Arbeiten der 1980er Jahre, im Fantasystil. Spektakulärer, ja futuristisch, ist die Zeichnung der Himmelsstadt samt Mauer und Eingangstor aus der Ferne auf Seite 107. Alan Parry setzt gekonnt die weichen, gerundeten Umrisszeichnungen der Wolken gegen die linearen Strahlen der Lichts und die horizontale wie vertikale Ausrichtung der Architektur. Die gesamte Stadt ist in ein Weiß-Gelb getaucht, eine Ecke mit einem ebenfalls noch geschlossenem Haupttor ist zum Betrachter hin gedreht.
Die Dramatik wird nochmals auf Seite 110 gesteigert. Es gibt kaum eine weitere Ausgabe von Pilgrim’s Progress, bei der Jerusalem so gewaltig dargestellt ist. Schätzungsweise acht mal so hoch wie die beiden kleinen Personen im Vordergrund, also der Pilger und sein allegorischer Begleiter Hoffnung ist diese Doppelflügelanlage, die sich leicht nach innen biegt, da sie von den sechs Scharnieren, die etwa einen Meter groß sein dürften (!), kaum gehalten werden kann. Im Inneren schieben sich Galerien, Bögen und Türme bis an die Oberseite der Illustration, winzige Menschen begrüßen aus luftiger Höhe die beiden Angekommenen. Es ist eine Illustration, die damals, unmittelbar vor dem Anbruch des Zeitalters der Computerspiele, der Digitalkunstwerke in der Künstlichen Intelligenz, auf jugendliche Betrachter großen Eindruck machte, mit der Botschaft: Nichts ist größer oder mächtiger als diese Stadt.