Hubert Elsässer (1934-2009): Raumgestaltungen in der Kirche der Kreuzauffindung in Grafenrheinfeld (1991)
Der Bildhauer Hubert Elsässer (1934-2009) hat seine Jerusalem-Rauminstallation aus dem Würzburger Dom in abgewandelter Form wiederholt. Im Jahr 1991 kam es zu einer monumentalen Installation anlässlich der Renovierung, Umgestaltung und Modernisierung der römisch-katholischen Kirche Kreuzauffindung in Grafenrheinfeld (Unterfranken) in der Diözese Würzburg. Erneut war es ein Umbau im historischen Bestand, auf was sich Elsässer spezialisiert und qualifiziert hatte. Der damalige Bischof Friedhelm Hofmann war an dem Thema Apokalypse außerordentlich interessiert und hat dafür Sorge getragen, dass es unter seiner Amtszeit immer wieder künstlerisch aufgegriffen wurde.
In Anlehnung an das Grundprinzip des alten, barocken Hochaltars von Johann Peter Wagner (1730-1809) wurde die Rückwand geschlossenen und dort zwei moderne Säulen nach oben geführt.
Darunter sind die goldenen Tore und Wohnbauten der Gottesstadt gesetzt. Es sind eng aneinander gefügte Baukörper, die wie Glassplitter oder Klötze wirken und sich zu einer Mauer vereinen. Gleichzeitig sehen sie aus wie eine Ansammlung von Bauten, zwischen denen ein weißer Halbkreis in Anlehnung an den Regenbogen gesetzt wurde. An seinen beiden Seiten befinden sich echte Tore, die durchschritten werden können und zum Umgang der barocken Kirche gehören.
In der Mitte des neuen Altarbereichs befindet sich der silberne Lebensfluss und strömt mehrere Meter nach unten. Zu seinen Seiten ist er von goldenen Ästen des Lebensbaums flankiert. Davor befindet sich unten der bronzene Tabernakel in Quadratform, der mit dem Lamm das Thema der himmlischen Stadt weiter fortführt.
Ludwig Weth: Grafenrheinfeld Kreuzauffindung, Münsterschwarzach 1995.
Claus Bernet: Himmlisches Franken, Norderstedt 2012 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 4).