Die St. Petri-Kirche am nördlichen Rande der Wuppertaler Altstadt gehört zur Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die auf Glasfenstern öfters auch das Himmlische Jerusalem zur Darstellung brachte – ein anderes Fenster dieser Glaubensgemeinschaft befindet sich unweit in der Martini-Kirche in Radevormwald (1959).
In Wuppertal findet man das Himmlische Jerusalem auf einem Fenster im Altarraum links, gestaltet von dem Barmer Künstler Werner Eckgold (1915-1998) im Jahre 1964. Dieser war vor Ort bekannt, denn Eckgold hatte einige Monate zuvor ein ähnliches Fenster in der römisch-katholischen Kirche St. Marien in Wuppertal-Elberfeld fertiggestellt.
Sein neues Fenster aus gelbem, rotem und blauem Antikglas sowie Blei zeigt hier die zwölf hell leuchtenden Himmelspforten des Himmlischen Jerusalem in Beziehung zur Taufe, symbolisiert durch rote Fische unten und natürlich auch durch die Taube oben, die den Heiligen Geist darstellt. Vor dem Fenster in einem grauen, leicht schräg gesetzten Rahmen, befindet sich der Taufstein, bei dem noch heute die Tauffeste der Gemeinde statt finden.
Die zwölf Pforten der Stadt stehen einzeln als goldfarbene Solitäre und sind nicht durch eine Mauer verbunden. Es sind Trapeze, die oben mit Zinnen abschließen. Sie bilden einen Kreis um einen Tondo mit der erwähnten Taube im Zentrum. Der Hintergrund ist blau. Dies markiert sowohl den Himmel der neuen Schöpfung als auch das Meer mit den vier rotfarbenen Fischen der alten Schöpfung, ähnlich wie ein Wandfresko von Günther Danco aus der Apostelkirche in Neuburg, welches ebenfalls 1964 entstanden ist.
Bernd Fischer: Begegnung mit dem Glasmaler Werner Eckgold, in: Romerike Berge, 43, 2, 1993, S. 13-16.
150 Jahre Sankt Petri. Chronik einer evangelisch-lutherischen Gemeinde in Wuppertal-Elberfeld von 1858-2008, hrsg. von dem Pfarramt der Kirchengemeinde Sankt Petri Elberfeld, Wuppertal 2008.
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