Die Ortschaft Birk (Bergisches Land) ist ein Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Auf dem dortigen städtischen Gemeindefriedhof befindet sich auf einer freien Rasenfläche im hinteren Bereich des Friedhofs eine Jerusalemstele, die im oberen Abschluss das Himmlische Jerusalem zeigt. Eingehauen in den Ruhrsandstein ist der neutestamentliche Vers: „Wir haben keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“. Vollständig gelesen werden kann dieser Spruch nur, wenn man sich um den Stein bewegt. Mehrere Treppen führen zu einer Himmelspforte. Hinter dieser erheben sich giebel- und traufständige Häuser, die von einem Rundtempel mit einer Kuppel überragt werden. Dieser Bau ist von allen Seiten gut zu sehen. Die Bauten sind aus dem Stein gehauen, aber nicht bis ins letzte Detail durchgestaltet, so fehlen Fenster und Türen, Bewohner, Engel oder das Gotteslamm. Die Stele ist fest verankert auf einem runden Platz, der mit Kopfsteinpflaster ausgestaltet ist.
Zu dem Kunstwerk fertigte die Bildhauerin Katrin Gräfrath 2015 einen Entwurf an, der heute auf ihrem Hof in Much steht. Die endgültige Grabstele von Birk wurde ein Jahr darauf 2016 gehauen. Parallel entstanden weitere fünf solcher Stelen, die sich heute alle in Privatbesitz befinden und zum Teil in Gärten des Bergischen Landes aufgestellt sind.
Katrin Gräfrath schloss 2003 ihre Lehre bei dem Steinmetz Markus Weisheit ab. Nach dem Gesellenjahr besuchte sie von 2004 bis 2009 die Akademie für Handwerksdesign in Aachen-Horbach. 2012 machte sie sich selbständig und führte bis Anfang der 1920er Jahre in Much einen Steinmetzbetrieb, in dem ihre eigenen Arbeiten (Grabsteine, Treppen, Budda-Statuen u.v.a.) entstanden sind und auch pädagogische Arbeit mit Kindern, Schülerinnen und Schülern statt fand.
Einige Jahre vor der Jerusalemstele war das Motiv der Treppe zum Himmlischen Jerusalem auf einem Grabstein von der Künstlerin schon einmal aufgenommen worden, in etwas anderer Form. Es handelt sich um einen Grabstein aus dem Jahr 2012, den Gräfrath für ein Grab auf dem Friedhof der Gemeinde von Much angefertigt hatte. Hier winden sich mehrere Stufen nach oben und bilden einen Pfad, der an einer Auskerbung im Scheitel des Marmorsteins endet. Damit ist die Pforte angedeutet. Eine (linke) senkrechten Seitenlinie dieser Auskerbung wurde nach unten mit einer eingemeißelten Linie fortgesetzt. Zur linken Seite dieser Linie ist der Stein geglättet, zu seiner rechten Seite finden sich grob gehauene Stellen, die vielleicht die Schicksalsschläge des Lebens, aber auch positive Ereignisse, symbolisieren könnten.
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