Die östliche Chorwand in der Josefskirche in Rheinfelden (Kanton Aargau) setzt sich aus schweren Steingussplatten zusammen. Es sind eigentlich bemalte Fliesen der Größe 100 x 50 Zentimeter, die leicht konkav gebogen sind. Ausgeführt wurde die ungewöhnliche Arbeit im Jahr 1955 von dem Künstler Johannes Hugentobler (1897-1955), genannt „Hugendobler“, der vom Bodensee her stammt. Über sein Werk äußerte er sich wie folgt: „In freier Anlehnung an die Geheime Offenbarung will das Bild den unirdischen und friedvollen Zustand nach dem letzten Gericht zur Darstellung bringen. Von den Toren und undurchsichtigen Palästen des himmlischen Jerusalem schweben in drei ineinandergehenden Ringen die Zeichen der allerheiligsten Dreifaltigkeit: oben die Schöpferhand Gottvaters, unten über dem Altar das göttliche Lamm, in der Mitte – von beiden ausgehend – die Taube des Heiligen Geistes. Farblos und fast körperlos sind diese Symbole, an der Grenze des Sichtbaren“.

In der Mitte der Chorwand sind, wie der Künstler sagt, die Symbole der Trinität in drei übereinandergreifenden Ringen dargestellt, in hellen, kaum sichtbaren Pastellfarben. Darüber ist, in kräftigen, dunklen Farben, die Gottesstadt gesetzt, visualisiert mittels verschiedener Tore und durchsichtiger Paläste aus Glas und Kristall. Vorbild waren hier die Stadttore und Kirchenbauten der umliegenden Städte und Gemeinden.

Verschiedene Personengruppen bewegen sich in Richtung dieser visuellen Jerusalemsinterpretation. Zuoberst Maria mit einer Riege von Patriarchen und Propheten, absteigend nach unten kommen dann bekanntere Heilige wie Elisabeth von Thüringen, Franz von Assisi oder Cäcilia, noch weiter unten verschiedene Lokalheilige, denen sich die Diözese Basel verbunden weiß, wie der Heilige Wendelin, Johannes Vianney, Konrad von Parzham und andere. Zwischen diesen Figuren schweben immer wieder transparente Engel als Repräsentanten der Geisteswelt.

Elisabeth Hugentobler, Paul Brunschwile: Johannes Hugentobler, 1897-1955, Appenzell 1978.

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