Alois Plum (geb. 1935): Chorfenster der Christuskirche in Neunkirchen (1984)
Für die evangelische Christuskirche in der saarländischen Stadt Neunkirchen hat um 1980 Alois Johannes Plum (geb. 1935) neue Fenster entworfen. Die Herstellung erfolgte dann 1984 durch die Manufaktur Derix in Taunusstein, der Einbau durch die Firma Binsfeld aus Trier. In dem Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts empfand man damals eine Notwendigkeit, die einfache Notverglasung, die nach 1945 eingefügt worden war, durch anspruchsvollere Arbeiten aus farbigem Antikglas, Blei und Schwarzlot zu ersetzen. So entstand das zentrale Chorfenster, das in der Mitte das quadratische Neue Jerusalem zeigt.
An jeder Außenseite markieren drei farbige Edelsteine, die wie Blüten aussehen, ein Tor der Stadt. Sie sind mit zwölf unterschiedlichen Farbtönen versehen. Die übrige Verglasung ist in hellem Blau und Gelb gehalten, sie zeigt vor allem den Lebensfluss, der aus dem Zentrum der Anlage nach unten strömt. Der Lebensfluss speist dort den Lebensbaum, der unter der Stadt eingefügt ist, ähnlich wie in St. Sebastian in Magdeburg. Meist ist in der Mitte der Stadt das Christuslamm zu sehen, nicht jedoch in Neunkirchen. Hier gehen konzentrische Kreise aus, bis an die quadratische Stadtmauer, die mit einem braunen Zackenrelief sich um die vier Seiten zieht. Wo befinden sich die zwölf Tore der Stadt? Eigentlich kommen nur die Edelsteine in Frage. Sie sind in der Mitte weiß belassen, um gleichzeitig die Perlen anzudeuten. Von ihnen führt jeweils eine goldgelbe Linie in das Innere der Stadt, gleichzeitig nimmt jedes dieser Gebilde aus Tor, Edelstein und Perle über diese Linie Kontakt zu seinem Gegenüber auf und lässt Bezüge entstehen.
Anne-Madeleine Plum (Hrsg.): Glauben im Licht der Offenbarung. Das Große Glaubensbekenntnis ausgelegt in Wort und Bildnis, München 2010.
Festschrift 150 Jahre Christuskirche Neunkirchen 1869-2019, Neunkirchen 2019.