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Pierre Cuypers (1827-1921): Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk in Roermond (1899)

Auch in den Niederlanden gab und gibt es selbstverständlich Jerusalemsleuchter. Ein besonders prachtvolles Exemplar, angelehnt an den mittelalterlichen Barbarossaleuchter im nahe gelegenen Aachen, hat sich in der zentralen Vierung unter der Kuppel der römisch-katholischen Onze Lieve Vrouwe Munsterkerk erhalten. Diese befindet sich in Roermond.

Am 15. August des Jahres 1899 wurde der Leuchter mit einer Messe feierlich geweiht. Auf den zwölf schmalen Türmen des Leuchters sind in grünem und rotem Buntglas die Umrisse von Apostelfiguren eingezeichnet. Dazwischen zieht sich der konvex gebogene Reif des Leuchters, ebenfalls mit grüner und roter Ornamentik ausgestattet.

Auf der Unterseite sind vier Tondi angebracht, die vom Strebwerk gehalten werden und gemalte Porträts von Engeln zeigen.
Der Leuchter ist ein Werk des Architekten Pierre Cuypers (1827-1921), einem niederländischen Architekten sowie Kunst- und Kunsthandwerksunternehmer. Er gilt als einer der bedeutendsten niederländischen Vertreter des Historismus und leitete im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in den Niederlanden und auch anderen Ländern den Neu- oder Umbau zahlreicher Gebäude, insbesondere von Kirchen. Zu Roermond hatte er einen besonderen Bezug, denn er war 1827 in dieser Stadt geboren und getauft worden, nämlich in jenem Gebäude, in dem er Jahrzehnte später den Leuchter schuf.

G. W. Gijs van Bree, Hans M. J. Thomassen: De onze Lieve Vrouwe Munsterkerk te Roermond. De luister van het oude Munster, Roermond 1977.
Hetty Berens (Hrsg.): P. J. H. Cuypers (1827-1921). Het complete werk, Rotterdam 2007.
Claus Bernet: Jerusalems-Leuchter, Jerusalems-Kerzen und Adventskränze, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 25).

 

tags: Jerusalemsleuchter, Bronze, Historismus, Niederlande, Roermond
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