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Sante Pizzol: Regina Pacis in Bozen (2000-2001)

Zum fünfzigjährigen Jubiläum der Gemeinde sollte 2000 eine großformatige Innenausmalung der Apsis der römisch-katholischen Kirche Regina Pacis in Bozen (Südtirol) abgeschlossen sein. Verantwortlich für die 210 Quadratmeter war der örtliche Gemeindepriester Olivio Ghizz und der Mailänder Maler und Glaskünstler Sante Pizzol (geb. 1939), der auch die Techniken der Glasmalerei lehrte. Bei seinen Arbeiten in Bozen, geplant und ausgeführt von 1999, endgültig abgeschlossen im Herbst 2001, wurde der Künstler von seinem Sohn Fabio und der Studentin Barbara Fraccaroli unterstützt. Pizzol nahm in Bozen bewusst den Stil der älteren Außenfassade der Kirche auf. Gleichzeitig war ein bereits vorhandener Crucifixus zu integrieren. Das gelang dadurch, dass der mehrschichtige Kubus, der das Himmlische Jerusalem zeigt, genau so hinter die Christusfigur gesetzt wurde, dass der Betrachter den Eindruck gewinnt, Christus würde sich im Zentrum des Himmlischen Jerusalem befinden. Dieses Zentrum ist gleichzeitig ein rechteckiger Körper, der in sich eine ovale Struktur aufweist!
Die hellen Pastelltöne auf weißer Grundierung unterstreichen das Licht der Himmelserscheinung. Durch die Strahlen rund um den Kubus sieht es so aus, als würde dieser von oben nach unten kommen. Die Dynamik wird dadurch intensiviert, dass der Künstler einige Blöcke seitlich vor den Kubus gesetzt hat, als würden Steine aus ihm heraus gesprengt werden. Bei der feierlichen Einweihung soll eine Frau über das Fresko zum Künstler gesagt haben: „Das ist der Aufzug in den Himmel“, worauf Pizzol antwortete: „Dahin reist dann jeder, wie er will“. Wie Pizzol zu reisen gedenkt, sieht man hier.

Claus Bernet: Neues vom Neuen Jerusalem: Kunstwerke ab dem Jahre 2000 (Teil 2), Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 42). 

 

tags: Südtirol, Italien, Kubus, Kruzifix, Aufzug
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