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Anonyme Civitas Dei aus Peru (um 1770)

Im Jahr 2015 wurde ein Ölmalerei der Maria Immaculata an einen Privatsammler versteigert, welches seitdem der wissenschaftlichen Bearbeitung entzogen ist. Das Gemälde, soviel ist bekannt, wurde in Peru angefertigt, welches damals zum spanischen Vizekönigreich Peru gehörte. Zwar kennen wir den Maler namentlich nicht, auch nicht den oder die Auftraggeber, es soll aber aus der Werkstatt oder dem Umkreis von Gaspar Miguel de Berrio (um 1706 – um 1762) stammen, vielleicht von einem Schüler oder Nachfolger.
Die nur 42 x 42 Zentimeter kleine Ölmalerei zeigt viele der Symbole Mariens, wie sie in der Lauretanischen Litanei textlich niedergelegt sind und in der Frühen Neuzeit oft in Kupferstichen oder Malereien zum Thema gewählt worden, jedoch ausschließlich von Seiten der römisch-katholischen Kirche.
Das besondere an diesem Kunstwerk ist, dass hier nicht die Porta Coeli thematisiert ist, sondern die Civitas Dei – meist ist es umgekehrt. Man findet die Gottesstadt am unteren rechten Ecke des Bildes. Dieses Detail ist lediglich 12 x 12 Zentimeter groß. Ihre verspielten Türme sind von asiatischen Pagoden inspiriert; und der rote Halbkreis über der Stadt soll vermutlich einen Regenbogen darstellen. Die Stadtmauer springt vor und zurück, an den Ecken findet man weitere Türme. Aus dem zentralen Haupttor links führt ein Pfad heraus, der dann zu einer Treppe übergeht, die vor einem erhöhten Rundturm endet. Hier finden sich bereits weitere Mariensymbole, wie ein gelber Stern oben oder ein Brunnen unten. In der Ausgestaltung der Stadt schwingt durchaus etwas von der leichten Malweise in Pastelltönen des Berrio mit; in dieser Art und Weise ist die Stadt jedoch einzigartig, hat weder Vorbilder noch Nachahmer.

 

tags: Peru, Civitas Dei, Auktion, Gaspar Miguel de Berrio, Treppe, Regenbogen, Barock, Pagode, Neuspanien
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