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Pierre Cuypers (1827-1921): Deckenmalerei der Amsterdamer Vondelkerk (1880)

Der Bau und die Innengestaltung der römisch-katholischen Amsterdamer Vondelkerk ist eine Arbeit des niederländischen Architekten, Kunst- und Kunsthandwerksunternehmers Pierre Cuypers (1827-1921) aus Roermond. Die Grundsteinlegung war 1872, die endgültige Fertigstellung fiel in das Jahr 1880. Die achteckige Vierung des Sternengewölbes auf blauer Grundierung zeigt, nach Norden gesehen, in der Mitte das Himmlische Jerusalem nach frühmittelalterlichen Vorbildern gestaltet, wie etwa nach Darstellungen auf dem Verdun Altar in Klosterneuburg. In vier Segmente des Gewölbes ist jeweils ein Arkadenbogen gesetzt, in dem sich drei Heilige befinden: Insgesamt also sind es vier Bögen mit zwölf Heiligen. Es sind die zwölf Apostel, die an ihren einzelnen Symbolen erkannt werden können. In den übrigen vier Segmenten befinden sich stehende Engelsfiguren mit spitzen Flügeln, zwischen hohen, spitzen Türmen. Die Kirche sollte 1977 abgerissen werden, wurde aber durch Einspruch des Denkmalschutzes und vor allem durch engagierte Amsterdamer, die die Kirche zeitweise besetzten, gerettet. Nach einer Restaurierung durch André van Stigt wird das Gebäude seit dem Jahr 2000 als Büro und Veranstaltungsort genutzt. Auch die gemeinnützige Stiftung Stadsherstel Amsterdam NV, die diesen Bau und andere zu erhalten half, hat hier ihren Sitz. Die Deckenmalerei konnte gerettet werden, wurde aber um eine vergoldete Scheibe im Zentrum ergänzt, die auch der Beleuchtung dient. Sie korrespondiert hervorragend mit den übrigen Vergoldungen und dem Sternenhimmel. Gerne wüsste man, was sich ursprünglich hier in der Mitte befand.

Lydia Lansink: De Amsterdamse Vondelkerk, een topmonument op de tocht, in: Bulletin KNOB, 79, 1980, S. 157-165.
A. Joop van Stigt: Restauratie Vondelkerk, Amsterdam 1984.
Claus Bernet: Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 47).

 

tags: Deckenmalerei, Neoromanik, Arkaden, Büro, Amsterdam, Niederlande
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