Ein Meisterwerk des Jugendstils und offiziell vom Niederländischen Entscheidungsgremium für Stätten unter Denkmalschutz als Reichsmonument der Niederlande deklariert schmückt die römisch-katholische Katharinenkirche in Den Bosch (Herzogenbusch). Es hat den Titel „Het hemels Jeruzalem met de acht zaligsprekingen“, also etwa zu Deutsch „Das himmlische Jerusalem mit den acht Seligpreisungen“. So steht es auch in der Inschrift, die sich in einem Schriftband um das gesamte Deckenbild zieht. Die monumentale Deckenmalerei hatte der Amsterdamer Jan Oosterman (1876-1963) entworfen, der sie, unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg, erst im Jahr 1919 vollenden konnte. Die runde Form der damals sensationell neuen Stahlbetonkuppel führte zum Entschluss, ein ebenfalls rundes Jerusalem abzubilden. Unten ist Christus Pantokrator auf einem Thron dargestellt, er breitet segnend beide Hände aus. Um ihn reihen sich sieben Pforten aneinander, die mit dunkelgrünen einem Tuch verhangen sind an einen Friedhof erinnern. Dazwischen zieht sich eine hohe, goldene Mauer kreisförmig von Tor zu Tor. Hinter ihr ragen in rhythmischen Abständen Palmen in den blauen Himmel. Zahlreiche Heilige versammeln sich vor oder hinter den Toren und werden von Engeln empfangen, getröstet und gespeist – ob man sich bereits innerhalb oder noch außerhalb des Neuen Jerusalems befindet, bleibt offen.
De kruiskerk, ’s-Hertogenbosch (1920).
Bernadette van Hellenberg Hubar: De genade van de steiger, Zutphen 2013.
Claus Bernet: Denkmalschutz, Denkmalpflege und UNESCO-Weltkulturerbe, Norderstedt 2020 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 47).