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Foster Caddell (1921-2013): „John on Patmos“ (1965)

Foster Caddell war ein US-amerikanischer Maler von Landschaften, Stillleben und Porträts. Er wurde 1921 in Pawtucket (Rode Island) geboren. Bereits in der Grundschule und der High School zeigte sich sein Talent; Caddell war intensiv mit Skizzieren und Zeichnen beschäftigt. Nach seinem Schulabschluss wurde er bei der Providence Lithograph Company angestellt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er als Künstler an der Front eingesetzt und verbrachte 18 Monate seines dreijährigen Dienstes beim United States Army Air Corps, um im gesamten Pazifikraum zu skizzieren und zu malen. Nach dem Krieg kehrte Foster als gefeierter und bekannter Lithograph in die USA zurück, wandte sich jedoch schließlich der freiberuflichen Illustration zu und zog es vor, für sich selbst zu arbeiten. Er führte sein Atelier in Voluntown. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören Porträts von Senator Thomas J. Dodd und seinem Sohn Christopher J. Dodd, von John McCaffery, von Virginia Mansfield und von Judith Glenney.
In Voluntown wurde er gebeten, lokale Künstler zu unterrichten. Dazu gründete er eine Schule, die zur größten privaten Kunstschule im Süden Neuenglands wurde. Caddell verfasste auch Lehrbücher zum Zeichnen, so 1974 eines zur Landschaftsmalerei und eines zur Porträtmalerei. Daneben erschienen in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Kunstbeiträge Caddells in internationalen Kunstzeitschriften.
2006 ging er in den Ruhestand. 2013 verstarb Foster Caddell in Voluntown und wurde auf dem Pachaug Cemetery in Griswold begraben.
Fast unbekannt blieb, dass Foster Caddell auch zu religiösen Themen gearbeitet hat. Ein Beleg ist die Farbzeichnung „John on Patmos“ von 1965, zu der sich auch eine Vorstudie in blauer Tinte erhalten hat. Diese Skizze hat bereits alle Elemente der späteren Ausführung. Der Seher sitzt gefangen in einer Salzmine. Vor ihm notiert er auf einem Blatt seine Visionen, hinter ihm erheben sich, vom Licht violett erleuchtet, die Mauern des Himmlischen Jerusalem. Die Bauten schrauben sich als massive Blöcke nach oben, ohne Fenstern oder Türen, ähnlich wie zuvor Clive Uptton in einer Bibelausgabe (1963). Zwischen den Felsen und den Mauern ist kein Stück Himmel zu sehen, die Szenerie erscheint hoffnungslos und düster. Der Künstler schrieb 2008 dazu: „Ich stelle mir das Leben auf Patmos karg und wüst vor. Die Begleiter des Johannes sind erschöpft, diese beiden sehen die Stadt nicht. Durch die Erscheinung der Stadt macht es den Eindruck als ob der Fels wie durch einen Blitz zerschlagen wird. Hier erscheint eine neue Vision aus Stein, die aber ewig halten wird. Die violetten Strahlen durchdringen die Umgebung und verwandeln sie. Auf der Haut des Johannes spiegelt sich die Stadt bereits, es wird nicht mehr lange dauern, und er wird das Heiligtum betreten. Er hat nur noch eine letzte Aufgabe zu erledigen, sein Zeugnis niederzuschreiben“.

 

tags: Wüste, Johannes auf Patmos, Salz
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