Dieses kleine, tragbare Triptychon stammt von den Philippinen. Seine Höhe beträgt 15, seine Breite im geöffneten Zustand 18 Zentimeter. Es entstand in Verbindung mit spanischen oder portugiesischen Missionaren zwischen 1680 und 1720. Heute ist das Schmuckstück Teil des Victoria and Albert Museum in London (Inventarnummer 99 to B-1864). Es wurde 1863 von Don Jose Calcerrada aus Madrid für das Museum erworben und wird im Raum 111 der Skulpturensammlung ständig gezeigt.
Die Motive der Lauretanischen Litanei waren vor allem im Umkreis der römisch-katholischen Kirche beliebt, man kennt aus in den Philippinen Beispiele als Ölmalerei, als Glasfenster oder als Holzschnitzerei, etwa die Relieftafel aus der Kathedrale von Pasig oder die Türgestaltung der Kathedrale von Manila. Als Elfenbeinschnitzerei aber ist das Motiv eine seltene Ausnahme und Rarität, erhalten hat sich allein eine wesentlich ältere Arbeit aus den Niederlanden. Links oben befindet sich die Himmelspforte, rechts unten die Civitas Dei. Die Motive sind lediglich drei mal drei Zentimeter groß und haben dennoch ihre typischen Merkmale. Sogar ein Schriftband mit der lateinischen Beschriftung hat der unbekannte Künstler einfügen können, auf denen die Symbole stehen. Zu dem Mittelteil mit dem Tota-Pulchra-Motiv gehören auch zwei Seitenflügel, die hier nicht zu sehen sind, mit denen das Werk etwa zur Fastenzeit geschlossen werden kann.
Inventory of art objects acquired in the year 1864, in: Inventory of the objects in the art division of the museum at South Kensington, arranged according to the dates of their acquisition, 1, London 1868, S. 40.
Margarita M. Estella Marcos: La escultura barroca de marfil en España. Las escuelas europeas y las coloniales, Madrid 1984.
Craig Clunas: Chinese carving, (London) 1996.
Claus Bernet: Maria Immaculata. Das katholische Jerusalem, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 14).