Joachim Klos (1931-2007): St. Johannes Baptist in Dortmund (2003)

In den Jahren 2002/2003 wurden in der römisch-katholische Propsteikirche St. Johannes Baptist in der Dortmunder Innenstadt drei Fenster eingesetzt, die freie Kompositionen zu den Beschreibungen des Himmlischen Jerusalem nach der Offenbarung des Johannes (Johannesoffenbarung Kap. 22, Vers 1-9) darstellen. Es sind Arbeiten aus farbigem Opalglas, Blei, Schwarzlot und Schmelzfarben des Künstlers Joachim Klos (1931-2007). Den drei Fenstern gingen graphische Studien voraus, die zum Teil noch in das 20. Jahrhundert zurückreichen. Ausgeführt wurden die Arbeiten dann von der Manufaktur Otto Peters in Paderborn.

Alle drei Fenster befinden sich in einer Reihe im südlichen Seitenschiff der spätgotischen Kirche, wobei das alte Maßwerk erhalten werden konnte. Die überwiegend grauen Muster mit den horizontalen und vertikalen Linien erinnern eher an Elektroschaltkreise oder an technische Installationen, wie sie in den 1960er Jahren populär gewesen waren. Zwar versuche ich fast immer, zu noch lebenden Künstler Kontakt aufzunehmen, um etwas über die Werke zu erfahren, was besonders bei moderner Kunst hilfreich ist, doch im Falle von Joachim Klos hatte ich das zu diesen drei Fenstern versäumt; es ergab sich allerdings ein brieflicher Austausch mit dem Sohn. Christliche Symbolik, wie Engel, Christus, Perlentore etc. fehlen in den drei Fenstern. Es sind abstrakte Interpretationen, die das Fragmentarische feiern. So finden sich auf allen Fenstern Zeichnungen von Architekturdetails wie Gesimse oder Kapitelle. Dies ist besonders der Fall in den Halbbögen, die sich in allen drei Fenstern finden lassen und eine gewisse Verbindung darstellen (vgl. dazu das zeitgleich entstandene Fenster in Essen-Heisingen). Dominierend sind die Farben rot und blau, auf dem letzten Fenster noch zusätzlich gelb.

 Oliver Neumann: Die Dortmunder Propsteikirche – Ein historischer Bilderbogen, Dortmund 1992.
Claus Bernet: Neues vom Neuen Jerusalem: Kunstwerke ab dem Jahre 2000 (Teil 1), Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 41).
Eva-Maria Willemsen, Waltraud Hagemann: Joachim Klos (1931–2007), Grafiker und Glasgestalter, Mönchengladbach 2017.

 

tags: Dortmund, NRW. Ruhrgebiet, Joachim Klos, abstrakt, Firma Otto Peters, Schaltkreis
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