Die Pariser Stadtkapelle Sainte-Thérèse de la fondation d’Auteuil (16. Arrondissement) ist der Muttergottes geweiht, wie die römisch-katholischen Gläubigen Maria nennen. Diese Person ist daher künstlerisch in dem römisch-katholischen Bau vielfach thematisiert worden, auch bei den zwölf Glasfenstern im Kirchenschiff, wo man in dem oberen Rundfenster Motive der Lauretanischen Litanei dargestellt hat. Wieder wählte man also einen solchen Zyklus wie kurz zuvor für Saint Jean de Montmartre (1920). So findet man auch in Sainte-Thérèse de la fondation d’Auteuil neben dem Marienspiegel, dem Sonnen- und Mondsymbol auch die Himmelspforte. Ebenso wie bei den übrigen Symbolen hilft die lateinische Beschriftung hier bei der eindeutigen Bestimmung: Porta Coeli ist hier zu lesen. Darunter stehen zwei Türme, dahinter ein größerer Turm mit einer Flachkuppel. Dieser Hauptturm besitzt die Zugangspforte mit einem Spitzbogen, weitere neogotische Elemente wie Krabben oder Spitzbogenfenster tragen die niedrigen Seitentürme. In der Mitte befinden sich einige Stufen, die sich zum Betrachter hin verbreitern. Alle diese Bauteile, einschließlich der angrenzenden Stadtmauern, sind in unterschiedlichen Brauntönen gehalten. Aus der Stadt heraus scheint es zu leuchten, am Rand des Okulifensters erkennt man einen weiß-gelben Strahlenkranz. Dieser hebt sich deutlich von den türkisfarbenen und grünen Wolken am Rand des Fensters ab. Dieses Fenster wurde wie auch die übrigen um das Jahr 1927, als die Kapelle errichtet wurde, in dem Pariser Atelier der Gebrüder Mauméjean hergestellt. Sie wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten der Kapelle, Henri Chailleux, und dem Initiator des Baues, Pater Daniel Brottier, anschließend eingeweiht.
Albéric de Palmaert: Chapelle Sainte-Thérèse, (Eckbolsheim) 1996.
Claus Bernet: Torszenen, Himmelspforten, Porta Coeli, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 11).