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Ernest-Pascal Blanchard (1861-1945): Saint Jean de Montmartre in Paris (1920)

Die Bleiglasfenster im Seitenschiff der römisch-katholischen Pfarrkirche Saint Jean de Montmartre im 18. Arrondissement von Paris zeigen verschiedene Symbole nach der Lauretanischen Litanei, welche die Reinheit und Heiligkeit Mariens verherrlichen. Seit dem Mittelalter ist Frankreich das Zentrum dieser Darstellungsform. So findet man in den Bogenfenstern dieser Kirche die weiße Lilie, die Krone, den Hortus Conclusus, den Thron, die Monstranz oder eben auch die Pforte des Himmels. Der Entwurf stammt von dem Pariser Maler und Glaskünstler Ernest-Pascal Blanchard (1861-1945), die Ausführung mittels leuchtender Farben oblag Jac Galland zwischen 1918 und 1920. Es sind eigentlich noch Arbeiten im akademischen Historismus, die wenig zu der modernen Kirche passen, die als erster Sakralbau in Stahlbetonbauweise gilt. Die barocke Pforte steht auf jeweils vier Pfeilern und Säulen, die vielleicht bereits den Ansatz von Arkaden oder eines Kreuzgangs andeuten. Ungewöhnlich ist das grelle Grün und Gelb in seinem Kontrast zu den türkisfarbenen Scheiben des Hintergrunds. Über den Säulen wölbt sich ein niedriger, weiß belassener Segmentgiebel, über den Blanchard einen Mond gesetzt hat, umgeben von Sternen. Ein weiteres Gestirn wurde in die offene Pforte gesetzt: hier strahlt eine gelbe Sonne bis an den Rand der Tür. Außen, zu den Seiten der Pforte, setzen sich diese Strahlen im Hintergrund fort.

Saint-Jean de Montmartre Paris, Paris, um 1985.
Aline Dumoulin, Alexandra Ardisson, Jérôme Maingard, Murielle Antonello: Paris d’Église en Église, Paris 2008.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 3, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 26).

 

tags: Paris, Frankreich, Lauretanische Litanei, Pforte, Porta Coeli, Sterne, Mond, Sonne
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