St. Maria Czestochowa in Nanticoke (1901)

Die im Jahr 1901 erbaute römisch-katholische Kirche St. Mary of Czestochowa in Nanticoke wurde mit reichhaltigen Glasmalereien ausgestattet. Nanticoke ist eine Stadt im Luzerne County im US-Bundesstaat Pennsylvanien. Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte Nanticoke einen gewaltigen Aufschwung durch den Bergbau, der Ort wuchs auf dreißigtausend Einwohner an und wurde zur Stadt erklärt. Die allermeisten Einwanderer kamen aus Osteuropa, noch im Jahr 2000 gab die Hälfte der heutigen knapp zehntausend verbliebenen Einwohner an, polnische Vorfahren zu haben. Davon war die überwältigende Mehrheit katholisch. Ende des 19. Jahrhunderts entschloss sich die Gemeinde, eine steinerne Kirche zu errichten. Wer dabei die Fenster ursprünglich angefertigt hat, ist heute nicht bekannt, nach mündlichen Informationen sollen es mehrere Einwanderer aus Deutschland gewesen sein, vermutlich polnischstämmige Arbeiter aus dem Ruhrgebiet oder aus Schlesien.
Der Name der Kirche verweist auf die polnische Stadt Czestochowa mit einem bedeutendem Marienheiligtum. Von daher lag es nahe, auch der Neuen Kirche Maria eine hohe Bedeutung beizumessen. So findet man im oberen Bereich der Fenster des Kirchenschiffs verschiedene Symbole nach der Lauretanischen Litanei, darunter auch eine Darstellung der „Civitas Dei“. Sie ist ungewöhnlich dunkel und zeigt mehrere Kirchtürme mit lateinischen Kreuzen vor einer Mauer mit drei Rundbogenfenster. Dann folgt ein Schriftband mit der lateinischen Aufschrift und stilisierten Wolken. Das Rundbogenfenster befindet sich in einer grünen Rahmung, die das Fenster wie ein wertvolles Medaillon umschließt. Die Gemeinde wurde im 21. Jahrhundert der St. Faustina Kowalska-Gemeinde inkorporiert; seit 2020 ist die baufällige Kirche nicht mehr in Gebrauch.

Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 2, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 16).

 

Beitragsbild: H. Jenkins

tags: Pennsylvanien, USA, Pennsylvanien, Lauretanische Litanei. Civitas Dei, braun
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