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1990, Oberbarmen, Bergisches Land, NRW, Clemens Hillebrand 1 © Claus Bernet

Clemens Hillebrand: St. Johann Baptist in Wuppertal-Oberbarmen (1992)

Anlässlich der Renovierung der neoromanischen Kirche St. Johann Baptist in Wuppertal-Oberbarmen wurde von 1990 bis 1992 der Altarraum neu gestaltet. In einem gewaltigen zentralen Blendfenster an der Chorwand über dem Hauptaltar ist das irdische Jerusalem dargestellt, in dem Rosettenfenster dagegen das Himmlische Jerusalem. Der Durchmesser dieses gewaltigen Fensters beträgt 3,10 Meter. Beide Arbeiten wurde von Clemens Hillebrand (geb. 1955) geschaffen. Dieser stammt aus einer traditionsreichen Bildhauerfamilie und brachte daher ein besonderes Verständnis für die Verknüpfung von Glasmalerei und Steinmetzarbeiten mit. In seinem Schaffen gehört Hillebrand zu den Künstlern, der das Thema des Neuen Jerusalem öfters in ihrem Schaffen aufgegriffen hat, in Glas jedoch in St. Johann Baptist erstmals. Dabei hat Hillebrand eine überzeugende, klare und ansprechende Lösung gefunden: Zwei konzentrische Kreise und dazwischen gelegene Rippen erinnern an mittelalterliche Kirchenfenster. Das Rosettenfenster ist durch eine senkrechte und waagrechte Linie geteilt. Diese Struktur war vorgegeben. Hillebrand setzte nun in die Mitte des Fensters das Christuslamm. Dieses apokalyptische Lamm ist aus getriebenem Metall, mit Blattgold versehen, kann aber nur bei künstlichem Gegenlicht gesehen werden, ansonsten ist das Zentrum schwarz. Von dieser Mitte gehen, wie von einer Sonne, züngelnde, lebendig wirkende Strahlen aus. Umgeben ist das Zentrum von 14 (!) spitzbogigen Architekturdarstellungen, hinter denen im unteren Bereich schematisch Wohnhäuser angedeutet sind, über denen sich ein blauer Himmel erstreckt.

Hans-Joachim Ossé: 100 Jahre St. Johann-Baptist Wuppertal-Oberbarmen, Wuppertal 1990.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 6).

 

tags: Bergisches Land, Clemens Hillebrand, Rundfenster, Chor, Metall
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