Juan Correa (1646-1716): Ölgemälde der Maria Immaculata (1666-1700, um 1680, 1701)

Juan Correa (1646-1716) war ein mexikanischer Maler, dessen Werke sich in Mexiko wie auch in Spanien finden lassen. Er und sein Kollege Villalpando gelten als die wichtigsten Vertreter der hochbarocken Malerei in Mexiko. Nachweislich hat Correa an mehreren Darstellungen der Maria Immaculata mitgearbeitet. Ob er dabei auch die hier gezeigten Himmelspforten ausgeführt hat, wissen wir nicht. Meist war es in den Atelierbetrieben so, dass der Meister das Disegno entworfen hat, vielleicht noch die Marienfigur gemalt hat, Schüler aber die restlichen Arbeiten ausführten.

Eine der frühesten Arbeiten aus dem Betrieb von Juan Correa zeigt an der linken Seite eine massive Himmelspforte aus Stein mit rotem Dach. Sie steht offen, die Oberflächen sind mit Ornamenten geschmückt. Der Dreiecksgiebel geht steil nach links oben, was sich in folgenden Arbeiten noch verstärken sollte. Das Devotionsbild in Öl befindet sich in der römisch-katholischen Kathedrale von Aguascalientes in Mexiko; es entstand im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts.

 

Im Museum von Antequera in der spanischen Provinz Málaga befindet sich eine weitere Arbeit von Juan Correa, auf der eine blaufarbene Himmelspforte oben links platziert wurde. Sie ist annähernd unten blockartig angelegt und hat darüber ein ungewöhnlich spitzes Zeltdach. Durch den Türbogen strahlt Licht über die Stufen nach unten in die Welt. Das Ölgemälde „La encarmación“ („Die Menschwerdung“) von circa 1680 in der Größe von 220 x 160 Zentimeter war einst ein Andachtsbild der Kirche San Pedro in Antequera.

Eine ebenfalls um 1680 gefertigte Maria Immaculata befindet sich in der römisch-katholischen Kirche Señor del Barrio in der mexikanischen Stadt Zumpango. Sie wird der Schule von Juan Correa zugeschrieben. Der Ausschnitt zeigt eine spitz zulaufende Himmelspforte, getragen von einem barocken Putto.

 

Eine weitere prächtige Ölmalerei mit dem Motiv der Maria Immaculata des Malers Juan Correa ist auf 1701 datiert. Auf dem Bild ist auch Don Pedro Ramirez de Arellano verewigt, der Stifter des Kunstwerks (hier nicht abgebildet). Das Werk fand Aufnahme im Dominikanerinnen-Kloster von Tudela (Spanien). Links oben findet man neben der Marienfigur eine Himmelspforte (siehe Ausschnitt). Diese Pforte ist überaus hochgezogen und schmal, ebenso der Eingang. Darüber ist ein Zeltdach mit einem Knauf gesetzt, was eine Kenntnis neuspanischer Architektur der Kolonien belegt.

Elisa Vargas Lugo, José Guadalupe Victoria, Gustavo Curiel: Juan Correa. Su vida y su obra, Mexiko 1985.
Héctor Schenone: Santa María. Iconografía del arte colonial, Buenos Aires 2008.
Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del Apocalipsis en Nueva Espana y sus implicaiones culturales, Valencia 2013. 

 

tags: Mexiko, Neuspanien, Barock, Maria Immaculata, Porta Coeli, Kathedrale Aguascalientes, Menschwerdung, Spanien, Stifter, Dominikaner
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