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Marek Minar: Krippe (2013)

Die Schnitzarbeit aus Lindenholz hat den Titel: „Narozeni Krista a nebeský Jeruzalém“, zu Deutsch etwa: „Die Geburt Christi und das Himmlische Jerusalem“. Die Höhe beträgt 70, die Breite 40 Zentimeter. Es handelt sich um einen kleinen Kabinettschrank in Tradition der Krippen, wie man es auch vom Erzgebirge her kennt. Das Möbelstück zu dekorativen Zwecken wurde bewusst hergestellt nach alten Techniken und Vorlagen. Unten ist in dem Schrank das eigentliche Thema dargestellt: die Geburt Christi mit Schnitzfiguren wie den Hirten, den drei Königen, Maria und Josef usw. Die Szene ist in einem gewaltigen Bogen eingefügt, der wie ein Tor in einer mittelalterlichen Stadtmauer erscheint. Tatsächlich finden sich über dieser Szene zahlreiche Bauten einer Miniaturstadt, die mit der Karlsbrücke dem mittelalterlichen Prag ähnelt. Während der Bereich mit der Geburtsszene hellgrau gehalten ist und sogar die Figuren nicht bemalt wurden, finden sich jetzt bemalte Häuser, Türme, Bäume.
Darüber erscheint das eigentliche Himmlische Jerusalem in Untersicht, von den Händen mehrerer Engeln getragen. Diese Figuren sind wieder, wie die aus dem unteren Bereich, unbemalt belassen. Von der Stadt kann man sechs Tore erkennen, dahinter erscheint das Grün des Lebensbaums. An allen Seiten ist sie von goldenen Sternen auf einem dunklen Firmament umgeben, was der Erscheinung etwas Feierliches verleiht; mancher Betrachter fühlt sich auch an das Märchen Sterntaler erinnert.
Die ungewöhnliche und detailreiche Arbeit von dem Bildhauer und Holzdesigner Marek Minar entstand 2013 in seinem Prager Studio. Sie stand drei Jahr später fur 2500,- Euro zum Verkauf an.

Marek Minář: Řezbářství, Prag 2005.
Marek Minář: Lidove řezbářství, Prag 2008.
Claus Bernet: Neues vom Neuen Jerusalem: Kunstwerke ab dem Jahre 2000 (Teil 4), Norderstedt 2016 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 44).

 

tags: Tschechien, Schnitzerei, Krippe, Geburt, Schrank, Design, Möbel, Karlsbrücke, Prag, Stern
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