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Benjamin Shiff (1931-2011): Heavenly Jerusalem (um 2000)

Um das Jahr 2000 entstand das Bild „Heavenly Jerusalem“ („Himmlisches Jerusalem“), ein 110 x 90 cm großes Ölgemälde. In einem über einer Landschaft schwebenden Kreis erscheint die Architektur des Himmlischen Jerusalem. Es präsentiert sich als Erscheinung des historischen Jerusalem; einzelne Wohnbauten und Sakralbauten lassen sich ausfindig machen. In der unteren Hälfte sind die Bauten noch sandsteinfarben. Dort findet sich eine mittelalterliche Stadtmauer mit Fenstern, Schießscharten und einem kleinen Eingang. Die meisten der sehr unterschiedlichen Gebäude haben die gleiche Farbe wie diese Mauern, einige wenige Dächer leuchten knallrot hervor. Einen weiteren Kontrastpunkt setzen fünf grüne Bäume im oberen rechten Bereich. Auch dort schiebt sich Haus an Haus. Nach oben wechseln die Farben aber von dem Sandsteinton in ein Rosa bis Rot, untermischt mit weißlichen Partien. An zwei Stellen wird der Kreis durchbrochen: links oben erscheint eine helle Fläche, die wie ein Strahl oder der Schein einer Lampe anmutet. Eine weitere Unterbrechung malte Shiff mittig rechts ein, wo eine niedrige Mauer sich aus der Mitte der Stadt bis an den rechten Bildrand zieht.
„Heavenly Jerusalem“ ist eine Arbeit von Benjamin Shiff (1931-2011), der in Deutschland geboren wurde und 1933 nach Israel auswanderte und dann bei Tel Aviv sein Atelier unterhielt. Sein künstlerisches Werk begann Shiff, als ihn im Alter von vierzig Jahren ein innerer Antrieb dazu bewegte, sich in Musik, Poesie und Malen auszudrücken. Seine Ausbildung in der Malerei ist minimal, jedoch machte sich Shiff einen internationalen Ruf mit seinem außergewöhnlichen Stil, den man ohne weiteres schnell erkennen kann. Shiff malte mit Ölfarben auf besonderem Stoff in einer Technik, die es ihm ermöglicht, jede einzelne Linie fein und zart zu zeichnen. Die Kreationen Shiffs drücken seine Art aus, mit dem Widerspruch zwischen Idealismus und Realität umzugehen. Architekturdetails wie auf der Abbildung werden bei Shiff realistisch, voller Mysteriösität und mit einer Prise Kubismus gemalt. Der Betrachter fühlt, dass diese Darstellung eine traumartige Ruhe ausstrahlt, inspiriert vom Chassidismus, der Kabbala und der Philosophie der Bar-Ilan Universität.

 

tags: Judentum, Mystik, Chassidismus, Kreis, Israel
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