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Pascual Pérez: „Das Jüngste Gericht“ (18. Jh.)

Das großformatige Ölgemälde „Das Jüngste Gericht“ aus dem 18. Jahrhundert stammt von Pascual Pérez, genannt „El Mixtequito“, beheimatet in der römisch-katholischen Gemeindekirche von San Andrés Cholula im mexikanischen Puebla. In dem Gotteshaus ist das Gemälde unter dem Chor angebracht. Gleichzeitig ist das Gemälde auch ein Zweiwegebild, in dem verschiedene Menschen das Heil oder Unheil ansteuern.
Die Himmelspforte steht hier stellvertretend für das Himmlische Jerusalem. Eine Besonderheit ist die gewaltige opake Perle, die die Pforte im Scheitel schmückt. Nach anderer Sichtweise ist dies keineswegs eine Perle, sondern ein offener Tondo, und was man bläulich schimmern sieht, ist der Hintergrund, der tatsächlich rechts eine ähnliche Färbung besitzt. Unten scheint die Pforte auf einem Sockel zu stehen, doch dies täuscht. Bei der horizontalen Linie handelt es sich lediglich um eine Naht, die die metergroßen Leinwände miteinander verknüpft.
Die Pforte ist geschlossen, am Original kann man sogar die aufgemalten Kassetten einer zweiflügeligen Holztür ausmachen. Dennoch dringt Licht aus ihr im unteren Bereich hervor und erhellt Petrus, der im Ausschnitt unten links mit dem Schlüssel auf die Pforte verweist und Hoffnung geben soll, dass dieser Zugang bald geöffnet wird. Das wird auch nötig, denn bereits zwei Seelen in Begleitung eines Engels erreichen unmittelbar ihr Ziel.

Ignacio Cabral: Arquitectura religiosa en San Andrés, Cholula, Puebla, Puebla 1993.
Agustina Rodríguez Romero, Gabriela Siracusano: Imagen de tapa. El pintor, el cura, el grabador, el cardenal, el rey, y la muerte. Los rumbos de una imagen del Juicio Final en el siglo XVII, in: Eadem Utraque Europa, 6, 10-11, 2010, S. 9-29.

 

tags: Bilderrahmen, Pforte, Perle, Mexiko, Neuspanien
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