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Peter Corneli: Jerusalems-Installation in Essen-Rüttenscheid (2007)

Das Altenheim in Essen-Rüttenscheid besitzt nicht nur einen Tabernakel mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem, sondern noch eine weitere Arbeit mit diesem Motiv. Dabei handelt es sich um eine Wandinstallation mit einer eher ungewöhnlichen Vorgeschichte. Zwischen 1965 und 1967 wurde in Essen-Rüttenscheid die römisch-katholische Kirche St. Martin errichtet. Wie zu dieser Zeit üblich ließ man für den Neubau zwölf sogenannte Apostelleuchter anfertigen. Meist sind diese Kunstwerke mit Kreuzen versehen, in diesem Fall zusätzlich mit zwölf Steinen (vgl. die Marienkirche in Waltrop). Es sind keine Edelsteine, sondern Fundsteine von historischen biblischen Orten in Israel und Palästina, die Gemeindemitglieder auf einer Reise mitgenommen hatten.

2006/2007 erfolgte eine Umnutzung vom Gotteshaus zu einem neuen Seniorenzentrum unter Beibehaltung eines Gottesdienstortes. Dabei wurde in den Bau eine Kapelle eingefügt, die mit Sakralgegenständen der ehemaligen Kirche ausgestattet wurde. Unter Initiative von Peter Corneli wurden die Steine der Leuchter gerettet und fanden in einer Installation eine neue Heimat. An der nördlichen Wandseite unmittelbar am Ausgang rechts wurde eine quadratische Messingtafel angebracht mit folgender Inschrift: „In Deinen Toren werd ich stehen, Du freie Stadt Jerusalem, in Deinen Toren kann ich atmen, erwacht mein Lied“. Dabei handelt es sich um ein modernes Kirchenlied von Christine Heuser nach Musik von Naomi Shemer-Sapir. Um die Tafel wurden zwölf schwarze, rechteckige Blöcke aus Granit gesetzt, drei an jeder Seite. Auf ihnen sind vorne noch die kleinen Kreuze des ehemaligen Apostelleuchters zu erkennen. Daneben trägt jeder dieser Blöcke einen der Steine. An der Seite ist auf jedem Block der Fundort des Steins angegeben, also etwa Golgatha, „Berg der Seligkeiten“, Bethlehem etc.

Ein gestohlener Stein (Zustand 2021)

 

tags: Vandalismus, Essen, Kapelle, Altenheim, Installation, Apostelleuchter, Stein, Israel, Lied, Golgatha
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