In Manfort, einem Stadtteil von Leverkusen, befindet sich die römisch-katholische Kirche St. Joseph. Über dem Eingangsportal ist das Glasfenster „Das Himmlische Jerusalem“ angebracht, mit der Signatur: „IHR 03“. Dies kann als „Irene Hugot-Rothweiler 2003“ aufgelöst werden. Ihre Arbeit aus Antik- und Opalglas, Blei und Schwarzlot zeigt auf fünf neogotischen Bahnen ein quadratisches Himmlisches Jerusalem. Dabei handelt es sich um ein Zweisichtverglasung, welche sowohl in der Kirche als auch von außen in all seinen Einzelheiten gut sichtbar ist.

Vorne ist die Außenseite, hinten die Innenseite der Stadtmauer zu erkennen. Die beiden Mauern an den zwei Seiten sehen aus wie zur Seite geklappt oder umgefallen, ähnlich wie auf mittelalterlichen Beatus-Darstellungen. Dadurch ist es überhaupt erst möglich, die zwölf Bögen aller Tore auf einmal zu sehen. Auf dem Mauerabschluss hat die Künstlerin in roter Farbe die Edelsteine der Stadt als halbplastische Glassteine gesetzt. Das Rot wiederholt sich im hinteren Bereich: An drei Stellen scheint Blut von oben in die Stadt zu laufen. Ansonsten besteht die gesamte Stadt aus gelblichen und weißen Glassteinen. Nur seitlich am Rand ragen auch blaue Scheiben, die vor allem im Außenbereich zu finden sind, in die Stadt hinein.

Unterschrieben ist die Darstellung mit den Worten „Schon stehen wir in den Toren Jerusalem“ (Zitat auch Psalm 122, 2), zusätzlich links mit „Erich Läufer“, einem Prälaten und „Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem“, dem zu Ehren dieses Fenster von der Glaswerkstätte Oidtmann eingebaut wurde. Rechts über seinem Namen wurde ein Abendmahlskelch eingefügt, links das Wappen des im 19. Jahrhunderts konstituierten Laienordens „Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem“.

Franz Salzmacher: Den Blick öffnen für die übernatürliche Welt: Kunst und Künstler im sakralen Raum – Ein Gespräch mit Irene Rothweiler, in: Der Fels, 5, 2002, S. 131-134.
Hans Thomas: Contemplation and sacred art, Rom 2003.
Kirchenführer der Kirche Sankt Joseph in Leverkusen-Manfort, Leverkusen 2009.