Alfred Heller (1924-2012): Pflegeeinrichtung Malteser Marienhospital in Erlangen (um 1967)

Altenheime sind geeignete Orte zur Anbringung von Kunstwerken mit dem Himmlischen-Jerusalem-Motiv: Geht es mit dem Leben zu Ende, hofft man gerne auf ein Leben nach dem Tod in himmlischen Gefilden. Das ehemalige katholische Altenheim St. Marien in Erlangen, betrieben von einer Kongregation der St. Franziskusschwestern aus Vierzehnheiligen, besitzt in der Hauskapelle eine acht Meter breite und fünf Meter hohe Frontalwand. Diese entstand gemeinsam mit dem Gebäude um das Jahr 1967. Heute nennt sich das Altenheim St. Marien „Pflegeeinrichtung Malteser Marienhospital“, und es ist auch nicht mehr allein für Katholische zuständig, sondern in erster Linie für Atheisten und Moslems. Dennoch hat man die christlichen Kunstwerke beibehalten.

Das Zentralmotiv (der Kreis um das Lamm, wie in der Kapelle Vierzehnheiligen) ist als Medaillon in die durchbrochene Stirnwand eingesetzt, so dass natürliches Licht durch das Fenster in den Raum strömt. Es handelt sich um ein Betonglasfenster mit einer steinernen und teilvergoldeten Mosaik-Wandgestaltung, wie sie in den 1960er Jahren populär war. Zunächst sieht man das Lamm Gottes auf dem versiegelten Buch sitzen, welches von einem Kreis aus verschieden gebrochenen Glasscheiben umgeben ist. Gleichzeitig ist es eine Baumkrone. Denn das Bild, welches Alfred Heller (1924-2012) aus Bamberg hier geschaffen hat, stellt vor allem einen mächtigen Lebensbaum dar. Die gebogenen Tore des Himmlischen Jerusalem befinden sich zwischen dem Rankenwerk am äußeren Rande des Kunstwerkes. Auch Assoziationen an die Dornenkrone, die ja ebenfalls aus Holz ist, sind denkbar.

Kurt Ruppert: Aus Ateliers und Werkstätten: Alfred Heller, Maler, Bamberg, in: Das Münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, 30, 1977, S. 290-295.
Waltraud Schubert: Alfred Heller. Werke 1947-1990. Malerei und Graphik, Bamberg 1990. 

 

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