Die erste heute nachweisbare Darstellung des Himmlischen Jerusalem des Zeichners R. M. Eldridges stammt aus dem Jahr 1923. Eldridges zeigt uns eine Szene, die vom ewigen Tierfrieden mit beeinflusst ist, man sieht hier Rehe, Vögel und einen Leoparden, die alle friedlich vereint zusammen leben, die Zeiten von Fressen und Gefressenwerden sind vorbei. Die gestaffelte Stadtanlage im Hintergrund ähnelt in der Architektur den Villen wohlhabender Amerikaner oder Universitäts- und Collegebauten an der Ostküste der USA, wo sich um 1920 eine eigene Formsprache zwischen Jugendstil, Farmhaus und Burgenstil herausgebildet hatte (Lehigh University in Bethlehem, Vassar College in Poughkeepsie, University of Richmond, Boston College, Colgate University in Hamilton, Bryn Mawr College und viele andere).
Die Mauern der Stadt sind hier ungeschmückt, hin und wieder unterbricht eine offene Pforte das weiße Band. Zu jedem der Tore führt eine opulente Freitreppe, die sich anscheinend am gesamten Fundament entlang zieht. Hinter den Mauern erheben sich vornehmlich mächtige Kuppelbauten, die von einer Gloriole überzogen und gerahmt sind. Diese überstrahlt das gesamte Firmament bis zu dem Pagodenbau rechts.
Erstmals veröffentlicht wurde die „Paradise Restored“ titulierte Zeichnung auf der zweiten Seite in der dritten Ausgabe von „Our Paradise Home“ des Adventisten Sands Harvey Lane (1844-1906). Die Darstellung traf den US-amerikanischen Zeitgeschmack mit der Sehnsucht nach einer heilen Welt nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs. Die Illustration wurde auch aufgenommen in „Bible Readings for the Home“ bei der Review and Herald Publishing Association in Washington 1950 (S. 748). Hier bekam seine Schwarzweiß-Zeichnung den neuen Titel „Home at last“.
Claus Bernet: Freikirchen, ‚Sekten‘, Denominationen, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 9).